Tankstellen-Streik
In Italien gibts für 48 Stunden keinen Sprit

Italiens Tankstellenpächter treten vom Dienstagabend in einen 48-stündigen Streik. Sie protestieren damit gegen eine «beschämende Verleumdungskampagne» und die ihrer Ansicht nach schlechten Massnahmen der Regierung in der Energiekrise.
Publiziert: 24.01.2023 um 05:18 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2023 um 10:54 Uhr
  • Der Streik beginnt am 24.01 um 19 Uhr und geht bis Donnerstag, 26.01 zur gleichen Zeit.
  • An Autobahntankstellen soll es ab 22 Uhr für 48 Stunden keinen Sprit mehr geben.
  • Um Service zu garantieren, bleiben einige Tankstelle geöffnet. Die Liste wird aktualisiert.
In Italien streiken Tankstellenpächter ab heute Abend. Sie protestieren damit gegen Aktionen der Regierung. (Symbolbild)
Foto: ANTHONY ANEX

In Italien gibt es für 48 Stunden keinen Sprit. Das teilten drei Gewerkschaften mit. Der Ausstand beginnt um 19 Uhr und geht bis Donnerstag zur gleichen Zeit. An Autobahntankstellen soll es ab 22 Uhr für 48 Stunden keinen Sprit mehr geben. Die Gewerkschaften Faib, Fegica und Figisc/Anisa riefen ihre Mitglieder dazu auf, in dieser Zeit auch keine Selbstbedienung zu ermöglichen.

Hintergrund des Arbeitskampfes ist das Vorgehen der Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Kampf gegen den Preisanstieg bei Sprit. Unter anderem wurde der Finanzpolizei aufgetragen, Tankstellen wegen möglicherweise nicht gerechtfertigter Teuerungen zu kontrollieren.

So kam es zum Streik

Darüber hinaus wurden die Pächter verpflichtet, neben dem an ihren Zapfsäulen verlangten Spritpreis auch den durchschnittlichen Literpreis aus ihrer Region zu veröffentlichen. Bei Verstössen drohen Geldstrafen. Laut Streikaufruf bestrafen die Massnahmen die Betreiber, helfen den Kunden aber nicht.

Mehr noch als gegen die Auflagen protestieren die Tankstellenpächter gegen öffentliche Aussagen über ihren Berufsstand. Sie sehen sich als Opfer einer Schmutzkampagne. Anfang Januar hatten einige prominente Politiker, darunter Infrastrukturminister Matteo Salvini, behauptet, der Sprit sei aufgrund von Preisspekulation der Tankstellen gestiegen. Tatsächlich aber wurden Benzin und Diesel teurer, weil die Regierung einige Tankrabatte abschaffte.

Weil Tankstellen zu grundlegenden Dienstleistern gehören, müssen auch während des Streiks vereinzelt Zapfhähne in Betrieb bleiben. Darüber hinaus könnten jene Tankstellen, die direkt von den Ölkonzernen betrieben werden, ebenfalls vom Streik ausgenommen bleiben.

Einige Tankstellen belieben geöffnet

Vorgesehen sind drei Schichten zwischen Autobahnen, um Grossstädte zu versorgen. Die Liste wird kontinuierlich aktualisiert.

(SDA)

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