Die Vereinbarung bezieht sich auf die Phase von der Planung bis zu dem Moment, in dem das endgültige Projekt steht. Zu einem späteren Zeitpunkt werde die Kooperation während des Baus definiert, teilte die eigens dafür gegründete Stiftung für die Renovation der Kaserne der Päpstlichen Schweizergarde am Mittwoch mit.
Unterzeichnet haben die Vereinbarung Stiftungspräsident Jean-Pierre Roth und Vizepräsident Stephan Kuhn sowie als Vertretung des Heiligen Stuhls der Staatssekretär des Papstes, Kardinal Pietro Parolin.
Nach letzten Schätzungen wird die Renovation 45 Millionen Franken kosten. In einem ersten Schritt verpflichtete sich die Stiftung, unter dem Präsidium des ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), eine Kampagne durchzuführen, damit diese Kosten gedeckt werden.
Bis Ende März kamen dabei bereits Gönnerbeiträge und Spendenzusagen von 37,5 Millionen Franken und die vom Vatikan zugesicherten 5 Millionen Franken zusammen. Ende 2020 hatte auch der Bundesrat beschlossen, die Renovation der Kaserne mit fünf Millionen Franken zu unterstützen. Die Stiftung zeigte sich zuversichtlich, die restlichen 7,5 Millionen Franken in den kommenden Monaten beschaffen zu können.
Gemäss der Vereinbarung wird der Vatikan für die vorübergehende Unterbringung der Gardisten aufkommen. Die Stiftung schätzt die Kosten dafür auf fünf Millionen Franken.
Zudem verpflichtete sich der Vatikan, den von der Stiftung vorbereiteten Projektentwurf den zuständigen internen Kommissionen des Vatikans sowie der Unesco vorzulegen. Danach soll das definitive Budget und der Baubeginn festgelegt werden. Die Arbeiten dürften frühestens nach 2025 aufgenommen werden.
Dass die Stiftung auch beim Bund und den Kantonen Steuergelder einsammelte, sorgte im Kanton Luzern im März für Widerstand. Gegen den Entscheid des Kanton Luzerns 400'000 Franken zu zahlen, wurde von Freidenkern das Referendum ergriffen. Das Luzerner Stimmvolk wird nun darüber abstimmen.
Die Renovierung der Kaserne der Schweizergarde ist noch dringlicher geworden, nachdem der Papst 2015 entschieden hat, die Zahl der Gardisten von 110 auf 135 zu erhöhen. Bei der Kaserne aus dem 19. Jahrhundert sind besonders die Feuchtigkeit und die Heizung problematisch. (SDA)