Fünf Monate trieben zwei Frauen auf hoher See - angeblich
Erleidet ihre Story Schiffbruch?

Zwei Amerikanerinnen und ihre Hunde trieben fünf Monate mit ihrem Boot auf dem Pazifik. Jetzt kamen sie in Japan an – doch ihre Geschichte weckt bei einigen Fachleuten Zweifel.
Publiziert: 31.10.2017 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:05 Uhr
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Jennifer Appel (r.) und Tasha Fuiava in Okinawa.
Foto: Koji Ueda

Die Geschichte klingt unglaublich: Zwei Seglerinnen treiben fünf Monate auf hoher See, sind Haien und Stürmen ausgesetzt – und überleben dank viel Glück. Am Wochenende gabelte die US-Marine Jennifer Appel und Tasha Fuiava auf, nachdem sie ein Fischerboot in ihrem havarierten Boot gesichtet hatte. 

Am Montag kamen die Seglerinnen auf der US-Basis in Okinawa, Japan, an. In einer Pressekonferenz dankten sie ihren Rettern. «Wir wären tot, wenn sie nicht gewesen wären», sagte Jennifer Appel. Und sie stellen klar, warum sie nicht um Hilfe rufen konnten: Eine Antenne war kaputt gegangen – und ihr Satellitentelefon war über Bord gegangen. 

«Ich nenne das Blödsinn!»

Navigation und Kommunikation waren laut ihren Angaben unmöglich. Ihre Maschine und ihr Mast nach einem Sturm zudem beschädigt. Doch nun berichtet CNN, dass das Notfallsignal von den Frauen nie gesendet wurde – und es hätte einwandfrei funktioniert. Für einen Kommentar waren die beiden nicht mehr erreichbar.

Zuvor hatte Appel zu CNN gesagt: «Wir wussten also auch nicht, dass wir direkt in einen Taifun segeln.» Ihr Trinkwasser bekamen sie aus einer Meerwasserentsalzungsanlage an Bord, die sie nach einem Schaden glücklicherweise reparieren konnten.

Online sorgt die Geschichte in Seglerforen für grosses Aufsehen. So sehe der Mast auf den Bildern sehr intakt aus, kommentieren Segler. Andere weisen darauf hin, dass die beiden Frauen für fünf Monate Diät sehr wohlgenährt aussehen würden. «Als lebenslanger Segler nenne ich das Blödsinn!», schreibt Bill Fulton beispielsweise auf der Seite der US-Marine laut «Welt.de».

«Gibts einen Darwinpreis?»

Ein User äusserte sich kritisch über die Erzählung der Frauen: «Kein Satellitentelefon? Kein Argos-Tracker? Kein Ruder? Keine Kontrolle über die Segel? Gut, dass sie Essen und Wasser für ein Jahr hatten ... aber hatten sie wirklich keine anderen Optionen?» 

Vor allem auch die Tatsache, dass Appels Kollegin Tasha Fuiva zuvor noch nie gesegelt war, sorgt unter Seglern für Kopfschütteln. Einer schreibt: «Über den Pazifik ohne GPS oder irgendein anderes Navigationssystem oder Wissen zu segeln … Gibt es einen Darwinpreis für Leute, die nicht sterben?» (neo)

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