Seit einem Jahren wohnte Walter H. in einem gemieteten Strandhaus im Ort Santa Fe auf der Trauminsel Bantayan. Er lebte alleine, doch Nachbarn fiel schnell auf, dass Buben bei ihm ein uns aus gingen. Offenbar lockte er sie mit Süssigkeiten an. Die meisten Buben kamen laut Anklage aus zerrütteten Familienverhältnissen.
Immer wieder gab es Gerüchte, dass sich H. an den Buben verging. Die Kinderschutzbehörde und die Bundespolizei NBI ermittelten seit Monaten. Die letzten drei Wochen überwachten sie das Haus von Walter H. Am Samstag schlugen die Ermittler zu.
Bild des nackten Schweizers an der Wand
Walter H. und zwei Jungen im Alter von 14 und 17 Jahren waren nackt, als die Beamten das Haus stürmten, wie eine Polizeiquelle dem Onlineportal «Sunstar» berichtet. Im Haus waren zudem drei weitere mutmassliche Opfer im Alter zwischen 12 und 17 Jahre, darunter ein Gehörloser. Einer von ihnen soll sogar dauerhaft bei Walter H. gewohnt haben.
Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Ermittler im Haus Sextoys und pornografisches Material, an der Wand hing ein Bild des nackten Walter H.
H. sitzt im Gefängnis. Er bestreitet ein Pädophiler zu sein, gibt aber zu, dass Buben bei ihm ein und aus gingen. «Ich weiss nicht was das Problem ist. Ich lebe in Santa Fe und habe Besucher, manchmal Familien, manchmal Erwachsene, manchmal Kinder», sagt er zum TV-Sender GMA.
Untersuchungen führte auch die Kinderschutzbehörde CLB. Die Sprecherin Noemi Truya-Abarientos sagt, dass zehn Buben das Haus von Walter H. betreten hatten. Einige von ihnen gaben zu, dass sie sexuelle ausgebeutet wurden.
Die ohilippinischen Behörden ermitteln wegen Kindsmissbrauchs sowie wegen Menschenhandel. Das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten bestätigt, dass ein Schweizer Bürger in Cebu verhaftet wurde. Die Botschaft in Manila sei in Kontakt mit den lokalen Behörden. (sas)