Über 24 Stunden lang ging am Flughafen Gatwick in London gar nichts mehr. Nun sollen erste Flugzeuge wieder landen dürfen. Die Billig-Airline Easyjet vermeldete, sie werde ihre Dienste am Freitag wieder aufnehmen. Man erwarte aber, dass Starts und Landungen vorerst noch eingeschränkt sind.
Am Mittwochabend musste der Flugverkehr am zweitgrösste britische Flughafen eingestellt werden. Ankommende Maschinen mussten umgeleitet werden und teils hunderte Kilometer entfernte Flughäfen wie Amsterdam und Paris ansteuern.
Easyjet, welche die Route von Zürich nach London Gatwick zweimal täglich fliegt, annulierte die Flüge am Donnerstag. Am Freitagmorgen fällt der Morgenflug aus. Am Nachmittag möchte Easyjet den Betrieb der Linie am Zürich wieder aufnehmen, wie der Jasmin Bodmer, Sprecherin des Flughafens Zürich gegenüber BLICK mitteilt.
Armee würde Drohne abschiessen
Am Donnerstag waren 115'000 Reisende betroffen, für Freitag wurden weitere 126'000 Personen in Gatwick erwartet. Um die chaotische Lage zu entschärfen, sollten Nachtflugverbote für andere Flughäfen vorübergehend aufgehoben werden.
Die Störmanöver über Gatwick konnten Einsatzkräfte trotz eines grossen Polizeieinsatzes mit Helikoptern und Scharfschützen sowie Spezialgerät der Armee bisher noch nicht beenden. Tauche noch eine Drohne über dem Flugfeld auf, sei auch ein Abschuss denkbar, erklärte die Polizei. Verkehrsminister Chris Grayling versicherte, es werde «riesiger Aufwand» betrieben, um die Störaktionen zu stoppen.
Gatwick-Geschäftsführer Stewart Wingate sagte: «Das ist eine präzise geplante Aktivität, die darauf ausgelegt wurde, den Flughafen lahmzulegen und maximale Behinderungen in der Vorweihnachtszeit zu bringen.»
War es ein radikaler Öko?
Premierministerin Theresa May versprach eine enge Zusammenarbeit der Behörden mit dem Flughafen. «Die Aktivität, die wir gesehen haben, ist illegal und wer dabei erwischt wird, Flugzeuge in Gefahr zu bringen, kann eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren bekommen», sagte May.
Bei den mindestens zwei Drohnen handelt es sich nach Einschätzung der Polizei nicht um Hobby-Fluggeräte. Sie seien vielmehr für den professionellen Einsatz bestimmt. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gab es laut Behörden aber zunächst nicht. In den ersten 24 Stunden nach Einstellung des Flugbetriebs zählte die Polizei mehr als 50 Drohnen-Sichtungen. Medienberichten zufolge prüfen die Ermittler, ob möglicherweise ein radikaler Öko-Aktivist hinter dem Störmanöver steckt.
Flughafen Zürich machtlos gegen Drohnen
Auch am Flughafen Zürich haben Drohnen in der Vergangenheit bereits für Chaos gesorgt. Grundsätzlich gilt an Schweizer Flughäfen im Umkreis von fünf Kilometer rund um die Pisten ein Drohnenverbot. Doch Drohnen mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm sind von der Regelung ausgeschlossen. Heisst: Freizeitpiloten mit Mini-Drohnen können rund um den Flughafen Unheil anrichten. Dem Flughafen Zürich passt das nicht: Er fordert ein gewichtsunabhängiges Drohnenverbot.
Ein bestimmtes System, um Drohnen zu erkennen und Drohnenflüge zu unterbinden, hat der Flughafen Zürich nämlich nicht. «Wir stehen betreffend dieser Thematik im engen Austausch mit der Flugsicherung Skyguide und unterstützen Aktivitäten zur Einführung eines Systems, das eine Registrierung, Identifikation und Einbindung von Drohnen in den Luftraum erlaubt», sagt Sprecherin Bodmer. (SDA/hah)
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