Im Dezember 1982 hatten sich drei gute Freunde zu Drinks in der US-Kleinstadt Washington (North Carolina) verabredet. Gegen Mitternacht fuhren William C.* (†30), David M.* (†24) und Michael N.* (†32) zusammen in einem Chevrolet Camaro von der Bar weg – und verschwanden spurlos. Nach 41 Jahren konnte ein Hobby-Detektiv den mysteriösen Fall jetzt lösen – dank einer simplen Erfindung.
Jason Souhrada hatte bereits als Kind vom wohl bekanntesten Vermisstenfall in seiner Gegend gehört. Er fuhr den möglichen Nachhauseweg des verschollenen Trios ab und entdeckte, dass es nach gut 6 Kilometern ein Staubecken für den örtlichen Bach Jack’s Creek gab. Aus den vier Jahrzehnte alten Aufzeichnungen der Polizei erfuhr er, dass der künstliche Teich 1982 nicht abgesucht wurde, weil es für Boote mit Sonar «unzugänglich» war.
«Ich sah etwas auf dem Monitor, was wie ein Auto auf dem Dach aussah»
Souhrada hatte auf Youtube Videos von einer Tauchergruppe aus Florida gesehen, die Gewässer erfolgreich nach verschollenen Personen absuchen und war inspiriert. Er bestellte sich online ein billiges Unterwasser-Sonargerät. Dieses montierte er auf ein 1,50 Meter langes Boogie Board (ein Mini-Surfboard), mit dem er den Teich absuchte – und fündig wurde. Dem örtlichen TV-Sender WITN verriet er: «Ich sah etwas auf dem Monitor, was wie ein Auto auf dem Dach aussah. Ich war mir allerdings nicht sicher und bin noch ein paar Mal mit dem Sonar drüber.»
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Seine Aufzeichnungen überreichte er dem örtlichen Polizeichef Phil Rollinson, der sofort ein professionelles Taucherteam losschickte. Dessen Anführer John Scott Rose Jr. zu WITN: «Nach 45 Minuten kamen wir zu einem Vehikel auf dem Boden. Es war in einem sehr schlechten Zustand und nur noch die Räder, die Achsen und das Fahrgestell waren übrig.»
«Wir sind uns sicher, dass es die drei Vermissten sind»
Die Behörden beschlossen, das Staubecken trocken zu legen. Rollinson: «Wir haben menschliche Überreste von drei Personen im Wrack entdeckt. Die Fahrzeugnummer stimmt mit dem Camaro überein. Wir sind uns sicher, dass es die drei Vermissten sind.»
Für Lea R.*, die Tochter von William C., ist der Fund der Abschluss eines vier Jahrzehnte langen Familien-Albtraums: «Ich war ein kleines Mädchen und werde die Details der Nacht nie vergessen, in der mein Papa nicht mehr nach Hause kam. Ich bin Jason Souhrada so dankbar, dass er uns und den beiden anderen Familien die Möglichkeit gegeben hat, endlich Gewissheit zu haben.» (jmh)
* Namen bekannt