Freund verschaffte ihm französische Mädchen
Franzosen durchsuchen Epsteins Wohnung und Modelagentur in Paris

In Paris hat die Staatsanwaltschaft Jeffrey Epsteins (†66) Wohnung durchsuchen lassen. Zudem fand eine Razzia in einer Modelagentur statt. Im Fokus steht dabei sein Freund Jean-Luc Brunel (72). Er soll Epstein Mädchen verschafft haben.
Publiziert: 24.09.2019 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 27.09.2019 um 11:44 Uhr
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Der Multimillionär Epstein wurde für Sexübergriffe bereits einmal verurteilt, kam aber mit einer milden Strafe davon.
Foto: keystone-sda.ch

Auch nach seinem Tod zieht der Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein (†66) immer weitere Kreise. In Paris hat die französische Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag die Wohnung des amerikanischen Unternehmers Jeffrey Epstein an der Avenue Foch durchsuchen lassen.

Zudem kam es in der Modelagentur Karin Models im 8. Arrondissement der französischen Hauptstadt zu einer Hausdurchsuchung. Dies sei bereits die zweite in der Agentur. Bereits am 17. September sei es dort zu einem Polizeibesuch gekommen, wie das französische Nachrichtenportal «20 Minutes» schreibt.

Brunel brachte ihm Mädchen

Die Ermittler würden die Rolle des französischen Modelagenten Jean-Luc Brunel (72), Gründer der Modelagentur Karin Models untersuchen. Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter und guter Freund von Jeffrey Epstein.

Jüngst wurde bekannt, dass Brunel Epstein zum Geburtstag einst drei zwölfjährige Geschwister aus Frankreich «geschenkt» hatte. Wie aus der Zivilklage von Virginia Giuffre (35) hervorgeht, soll er die Drillinge «als Überraschung» extra eingeflogen haben.

Einige der Opfer stammen aus Frankreich

Epstein hatte sich am 10. August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm war von der Staatsanwaltschaft der US-Metropole vorgeworfen worden, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der 66-jährige Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hiess es in der Anklageschrift.

Einige Opfer stammten Medienberichten zufolge auch aus Frankreich. Die Pariser Staatsanwaltschaft hatte Ende August Vorermittlungen eingeleitet und Mitte September einen Zeugenaufruf gestartet.

Die französischen Untersuchungen richteten sich nach Angaben der Justiz auf mögliche Straftaten, die auf französischem Staatsgebiet begangen worden sein könnten, sowie Vergehen, bei denen Opfer oder Täter französische Staatsbürger seien. Es ging demnach unter anderem um Vorwürfe der Vergewaltigung, der Vergewaltigung von Minderjährigen jünger und älter als 15 Jahre und der kriminellen Verschwörung zur Begehung von Straftaten. Wie «20 Minutes» bereits Anfang letzter Woche berichtete, sucht die Polizei nun intensiv nach Zeugen, die die Ermittlungen voran treiben könnten. (nbb/SDA)

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