Elisa P.* (†29) ging am Wochenende im Nordwesten Frankreichs im Wald spazieren – und wurde von einem Rudel Hunde getötet. Am Mittwoch musste ihr Freund Christophe E.* (30) ihre Leiche identifizieren. Elisa hatte noch ihr gemeinsames, ungeborenes Kind im Leib. Es hätte Enzo heissen sollen.
Es war nicht das Einzige, was Christophe E. erdulden musste. Denn er war es, der die Leiche seiner Freundin im Wald gefunden hatte, nachdem sie ihn verzweifelt angerufen hatte. Französischen Journalisten erzählt er, wie übel zugerichtet seine Freundin war. «Sie hatten ihren Kopf, Beine, Arme und Hände zerfleischt», sagt Christophe.
Er dachte, es sei ein Baumstamm – es war seine Freundin
Wie die Zeitung «L'Union» berichtet, war Christophe E. gerade mit dem Auto unterwegs, als er von Elisa den beunruhigenden Anruf bekam. Sie sei von mehreren Hunden angegriffen und in den Arm sowie ins Bein gebissen worden. Den eigenen Hund Curtis habe sie nicht mehr halten können.
Während der Fahrt fiel Christophe E. das Handy aus der Hand. «Als ich anhielt und das Telefon wieder ans Ohr legte, war nichts mehr zu hören», sagt er. «Ich versuchte sie 35, 36 oder 37 Mal zurückzurufen – vergeblich.»
Im Wald angekommen, schrie er nach seiner Freundin Elisa. «Daraufhin hörte ich unseren Hund Curtis bellen», sagt Christophe E. Der Hund befand sich in einem Graben. Plötzlich sah E. rund 30 Jagdhunde – er nahm Abstand. Die Hunde zogen an ihm vorbei. «Zwei näherten sich, taten mir aber nichts», sagt er.
Wieder rief Christophe E. seinen Hund Curtis zu sich, doch dieser blieb einfach bei einem am Boden liegenden Baumstamm stehen – zumindest dachte er das. «Als ich mich näherte, realisierte ich, dass das meine Freundin war.» Sie sei von den Hunden regelrecht verschlungen worden, er erkannte sie nur noch an ihrem Bauch. Sie sei nackt gewesen, die Kleider durch das Rudel weggerissen. Christophe versuchte sie noch wiederzubeleben, ihr Körper war jedoch schon kalt.
Reiter mit Jagdhunden gesehen
Vor dem schrecklichen Fund begegnete Christophe E. nach eigenen Aussagen verschiedenen Leuten im Wald. Als Erstes einem Reiter, der zu einer Jagdgesellschaft gehörte. Dann traf er auf eine Gruppe von vier oder fünf Personen bei einem Auto. Christophe E. geht davon aus, dass diese ebenfalls zur Jagdgesellschaft gehörten.
Später traf er auf weitere Reiter, fragte immer wieder, ob jemand seine Freundin und ihren Hund gesehen hätte. «Ich riet einem der Reiter, er solle auf seine Hunde aufpassen, da ich nicht wusste, ob mein Hund noch an der Leine war oder nicht.» Der Reiter soll mit einem Schmunzeln gesagt haben: «Ich würde mich mehr über ihren Hund sorgen als um meine.»
Christophe E. hofft nun, dass die Justiz ihre Arbeit tun wird. Für ihn besteht kein Zweifel, dass die Hunde der Jagdgesellschaft für den Tod seiner Freundin verantwortlich sind. Er schrieb offenbar sogar dem französischen Präsidenten, Emmanuel Macron einen Brief, bat ihn um Hilfe. Christophe E.: «Ich hoffe, er wird sich mit mir in Verbindung setzen oder das Notwendige tun, um die Ermittlungen zu beschleunigen.» (bra)
* Name bekannt