Freeland sagte der deutschen Zeitung «Handelsblatt» vom Montag, 40 Prozent der kanadischen Unternehmen, die in die USA exportieren, würden die Vorteile des Abkommens gar nicht nutzen. «Das zeigt, wie viel Bürokratie damit verbunden ist, und das wollen wir ändern», sagte Freeland. «Ausserdem möchten wir viele Ideen, die wir im Ceta-Freihandelsabkommen mit Europa umgesetzt haben, jetzt auch im neuen Nafta-Vertrag verankern.»
US-Präsident Donald Trump hat sich über die seit 1994 bestehende nordamerikanische Vereinbarung immer wieder kritisch geäussert und mit einem Ausstieg gedroht. Das Abkommen benachteiligt seiner Ansicht nach vor allem die amerikanische Autoindustrie und kostet Arbeitsplätze in den USA.
Die Verhandlungen mit den USA nannte Freeland «eine Herausforderung», weil der Nachbar mit «unkonventionellen Forderungen» käme. So sei der US-Vorschlag, das Nafta-Abkommen alle fünf Jahre auslaufen zu lassen und neu zu verhandeln, völlig unüblich.
Kanada hat in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft inne. «Wir werden uns in der G7 unter anderem auf die Themen Frieden und Sicherheit konzentrieren. Dafür brauchen wir vor allem die Hilfe Europas», sagte Freeland.