Sie war die Galionsfigur der AfD, jetzt gibt sie ihre politische Karriere komplett auf: Ex-Vorsitzende Frauke Petry zieht sich aus der Politik zurück. Der Grund: Die Wahlschlappen in Sachsen und Thüringen für ihre «Blaue Partei».
Die «Blaue Partei» hatte Petry unmittelbar nach der Bundestagswahl im September 2017 – nach ihrem Aus bei der rechtsnationalistischen AfD – gegründet. Doch so recht vom Fleck kam die rechtskonservative und EU-skeptische Kleinstpartei nie.
Nach nur zwei Jahren ist Schluss. Die Auflösung der Partei sei am Wochenende auf einem Parteitag im sächsischen Döben bei Grimma beschlossen worden.
Petry wünscht sich «mutige Führungspersonen»
«Unser freiheitlich-konservatives Politikangebot ist sowohl in Sachsen als auch in Thüringen vom Wähler klar abgelehnt worden. Es ist daher konsequent, wenn auch schmerzlich, unser Projekt an dieser Stelle zu beenden», erklärte Petry am Dienstag in Dresden.
Die Parteiauflösung bedeutet für Petry selbst auch den Ausstieg aus der Politik – zumindest «mittelfristig». Sie hoffe und wünsche sich, dass zukünftig andere Persönlichkeiten ein Politikangebot schafften, das «die klare Abgrenzung nicht nur zu linken, sondern auch zu rechten Sozialisten findet».
Nötig seien bürgerliche Führungsfiguren, die den Mut fänden, ihre Reputation im öffentlichen Diskurs aufs Spiel zu setzen, sagte Petry. «Man muss nicht wie Trump sein, aber man sollte keine Angst vor Kratzern im sogenannten bürgerlichen Lack haben, wenn man diesem Land den freiheitlichen Ruck versetzen möchte, den es so dringend braucht», so die Politikerin weiter.
Als Bundestagsabgeordnete kassiert sie monatlich 11'100 Franken
Petry, die Partei- und Fraktionschefin bei der rechtsnationalistischen Alternative für Deutschland (AfD) in Sachsen war, hatte ihrer Partei nach internen Streitigkeiten unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 den Rücken gekehrt.
Bei der Wahl in Sachsen am 1. September erhielten die «Blauen» nur 0,4 Prozent der Zweitstimmen, Ende Oktober in Thüringen waren es 0,1 Prozent. Nicht aufgeben will sie offenbar ihr Bundestagsmandat. Das Amt – und die monatliche Abgeordnetenentschädigung über 10'083 Euro (rund 11'100 Franken) will Petry laut «Bild»-Zeitung bis 2021 behalten: «Danach war es das für mich. Ich werde da konsequent sein.» (SDA/kin)