Dramatische Szenen gestern an der King William Street in London: Die Argentinierin Laura Fares (37) steht auf der Strasse und brüllt in die Menge: «Wir müssen dieses Auto wegschieben. Beeilt euch, sie stirbt.»

Neben ihr liegt eine Frau. Beine und Hüfte unter einem Taxi eingeklemmt. Sie hat bereits ein Kissen unter dem Kopf und zwei Sanitäter sind vor Ort.

«Ich sah, dass sie blinzelte. Sie hatte eine Freundin dabei, die hysterisch war», sagt die 37-jährige Fares zum «Guardian». «Da waren Leute, die nur zusahen und Fotos machten.»

Die Argentinierin ergreift die Initiative und fragt einen der Sanitäter, ob es sicher sei, das Taxi anzuheben. In «herrischem Ton» mobilisiert sie anschliessend Dutzende Helfer. Touristen, Strassenarbeiter und Einheimische packen mit an und hieven das Taxi hoch.

Die Verletzte kann befreit und ins Spital gebracht werden. Wie es ihr geht, ist unklar.

Fares stimmt das Erlebte nachdenklich. Sie fragt sich, was mit der «englischen Höflichkeit» gemeint ist, wenn in so einem Fall niemand von sich aus hilft. (mad)