Franziskus im Vernichtungslager
Der Papst besucht das KZ Auschwitz

Papst Franziskus hat heute im Rahmen seiner Polen-Reise das ehemalige KZ Auschwitz aufgesucht. Zudem sprach er mit Holocaust-Überlebenden.
Publiziert: 29.07.2016 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:55 Uhr
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Papst Franziskus durchschreitet mit ernster Miene das Eingangstor des früheren Stammlagers Auschwitz, über dem der zynische Spruch «Arbeit macht frei» steht.
Foto: Keystone/EPA PAP/PAWEL SUPERNAK

Papst Franziskus ist heute zu einem Besuch im ehemaligen deutschen Vernichtungslager Auschwitz eingetroffen. Dort gedachte er in aller Stille der Opfer.

Nach einer kurzen Fahrt in einem E-Mobil durch eine Strasse zwischen den Blocks zog er sich auf eine Bank zurück und verharrte dann etwa 15 Minuten im stillen Gebet. Teilweise waren seine Augen dabei geschlossen.

Anschliessend traf er mehrere Überlebende des Holocaust und wechselte einige Worte mit ihnen, dann zündete er an der «Todeswand», an der Menschen erschossen wurden, eine Kerze an.

Gebet in Todeszelle

Zum Auftakt hatte der Papst mit leicht gesenktem Haupt und ernster Miene das Eingangstor des früheren Stammlagers durchschritten, über dem der zynische Spruch «Arbeit macht frei» steht. Franziskus ging dabei allein. Er wollte auf dem Gelände auch in der Todeszelle des Franziskanermönchs Maximilian Kolbe beten, der vor 75 Jahren ermordet wurde.

Im nahe gelegenen Vernichtungslager Birkenau wollte der Papst anschliessend unter anderem Menschen begegnen, die während der Nazi-Herrschaft Juden vor der Ermordung gerettet haben. In Birkenau, dem eigentlichen Vernichtungslager, ermordeten die Nazis mehr als 1,1 Millionen vor allem jüdische Menschen.

Franziskus ist der dritte Papst, der diesen Ort des Grauens im Süden Polens besucht. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. will der Argentinier im Konzentrationslager schweigen. (SDA)

1,1 Millionen fanden in Auschwitz-Birkenau den Tod

Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen starben dort mehr als 1,1 Million Menschen. Die meisten von ihnen waren Juden aus den von Deutschland besetzten Staaten Europas. Ferner kamen rund 70'000 Polen, 21'000 Sinti und Roma, 15'000 sowjetische Kriegsgefangene sowie Menschen aus anderen Nationen in Auschwitz ums Leben.

In dem 1941 von Nazi-Deutschland im besetzten Polen bei Krakau errichteten Stammlager Auschwitz waren zunächst vor allem polnische politische Gefangene inhaftiert. Im Herbst 1942 begann im eigentlichen Todeslager Birkenau der Völkermord in den Gaskammern.

Soldaten der Roten Armee befreiten das Lager am 27. Januar 1945 und fanden dort unter den Häftlingen noch etwa 7000 Überlebende. SS-Mannschaften hatten Auschwitz zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Mehrzahl der Gefangenen verlassen. Tausende Häftlinge starben auf den «Todesmärschen» in den Westen. (SDA)

Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. Nach Schätzungen starben dort mehr als 1,1 Million Menschen. Die meisten von ihnen waren Juden aus den von Deutschland besetzten Staaten Europas. Ferner kamen rund 70'000 Polen, 21'000 Sinti und Roma, 15'000 sowjetische Kriegsgefangene sowie Menschen aus anderen Nationen in Auschwitz ums Leben.

In dem 1941 von Nazi-Deutschland im besetzten Polen bei Krakau errichteten Stammlager Auschwitz waren zunächst vor allem polnische politische Gefangene inhaftiert. Im Herbst 1942 begann im eigentlichen Todeslager Birkenau der Völkermord in den Gaskammern.

Soldaten der Roten Armee befreiten das Lager am 27. Januar 1945 und fanden dort unter den Häftlingen noch etwa 7000 Überlebende. SS-Mannschaften hatten Auschwitz zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Mehrzahl der Gefangenen verlassen. Tausende Häftlinge starben auf den «Todesmärschen» in den Westen. (SDA)

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