Frankreichs Parlamentswahl hat begonnen
Macron auf Siegeskurs

Mit einem Tag Vorsprung hat die französische Parlamentswahl in Übersee begonnen. Die Wahl entscheidet, ob der neue Präsident Emmanuel Macron eine Mehrheit für sein Reformprogramm erhält.
Publiziert: 10.06.2017 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:05 Uhr
«V» für «Victoire»: Emmanuel Macron (39) ist auf Siegeskurs.
Foto: EPA/YOAN VALAT

Noch ist es ein scheues Victory-Zeichen, das Emmanuel Macron in die Kameras hält. Doch nach seiner Kür zum französischen Präsidenten vor knapp einem Monat scheint der 39-Jährige nun auch bei den Parlamentswahlen voll auf Siegeskurs. Laut Umfragen hat er beste Aussichten, sich eine absolute Mehrheit zu sichern.

Wie sich Frankreichs Nationalversammlung unter Macron zusammensetzt, wird sich an diesem und dem darauffolgenden Wochenende entscheiden. In Übersee hat die Parlamentswahl bereits heute begonnen. Die Wähler auf der Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon können seit Samstagmittag Schweizer Zeit ihre Stimme abgeben, wie das Rathaus von Miquelon mitteilt.

Wegen der Zeitverschiebung sollten die Wahllokale auch in mehreren anderen französischen Überseegebieten schon am Samstag öffnen, etwa auf den Karibikinseln Guadeloupe und Martinique. Die im Ausland lebenden Franzosen haben ihre Stimme bereits abgeben; in den elf Auslandswahlkreisen wurde schon am vergangenen Wochenende gewählt. 

Front National laut Umfragen bei 18 Prozent

Die Wahl zur Nationalversammlung entscheidet, ob Macron und sein Premier Edouard Philippe (46) eine breite parlamentarische Basis für ihr Reformprogramm erhalten. Das Votum, bei dem die Abgeordneten in 577 Kreisen bestimmt werden, wird daher auch als dritte Runde der Präsidentschaftswahl bezeichnet. 

In letzten Umfragen hatte die Partei des sozialliberalen Staatschefs La République en Marche («En Marche») klar vorn gelegen. Im Verbund mit der Mitte-Partei Modem dürfte sie im ersten Wahlgang gut 30 Prozent holen. Am kommenden Sonntag wird sie dann laut den Umfragen die absolute Mehrheit erringen, womöglich gar mehr als 400 der 577 Sitze.

Nach der Niederlage gegen Macron wenig präsent: Front-National-Chefin Marine Le Pen (48).
Foto: REUTERS

Von den etablierten Parteien dürften die konservativen Republikaner mit etwa 20 Prozent noch am besten abschneiden. Die Sozialistische Partei, bisher grösste Fraktion, dümpelt nach dem Aufstieg von En Marche bei acht Prozent herum. Der Front National, dessen Chefin Marine Le Pen (48) Macron in der Stichwahl unterlag, steht bei etwa 18 Prozent. (gr)

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