Frankreich unter Schock
Der erste Absturz seit dem Concorde-Drama

Das Unglück in den französischen Alpen ist der erste Flugzeugabsturz in Frankreich seit 15 Jahren. 2000 war eine brennende Concorde bei Paris auf ein Hotel gekracht. 113 Personen kamen ums Leben.
Publiziert: 24.03.2015 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:29 Uhr
Letzter Absturz in Frankreich: Concorde-Drama (Juli 2000)
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:Letzter Absturz in Frankreich: Concorde-Drama (Juli 2000)

Frankreis Präsident François Hollande sprach von einem einem «schrecklichen Unfall», einer «Tragödie für die Luftfahrt». Alle 150 Menschen an Bord kamen ums Leben, als der Germanwings-Flieger heute Morgen über den französischen Alpen abstürzte.

Vor 15 Jahren war es in Frankreich zum letzten Flugzeugabsturz gekommen. Am 25. Juli 2000 geriet eine Concorde der Air France beim Start am Flughafen Charles-de-Gaulle in Paris in Brand. Sie war über einen rund 45 Zentimeter langen Legierungsstreifen aus Tital gefahren, der sich von einem zuvor gestarteten Flugzeug gelöst hatte. Dabei wurde einer der Reifen des Fahrwerks aufgeschlitzt.

Das Fahrwerk platzte, Teile des Reifen schlugen gegen den Flügel und beschädigten das Fahrwerk der Maschine sowie die Elektrik des Fleigers. Durch die Erschütterung riss ein Kerosintank, das Feuer brach aus.

Zu diesem Zeitpunkt war die Concorde bereits zu schnell unterwegs, um den Start abzubrechen. Die Piloten versuchten die brennende Maschine noch verzweifelt auf einen Flughafen in der Nähe zu steuern. Doch bis dahin schafften sie es nicht. Das Flugzeug stürzte über einem Hotel ab. 100 Passagiere, neun Besatzungsmitglieder und vier Angestellte des Hotels wurden verletzt. Unter den Todesopfern befanden sich – wie wohl auch bei dem Absturz heute in Südfrankreich – mehrheitlich Deutsche. Sie waren auf dem Weg zu einer Kreuzfahrt von New York in die Karibik.

Die Ermittlungen ergaben, dass zweifelsohne das Metallstück der McDonnell Douglas DC-10 der US-amerikanischen Fluggesellschaft Continental Airlines (heute United Airlines) für das Unglück verantwortlich war.

Zehn Jahre nach dem Absturz wurde den Continental Airlines sowie fünf weiteren Angeklagten der Prozess gemacht. Das Unternehmen sowie ein Mechaniker wurden wegen fahrlässiger Tötung verurteilt, in zweiter Instanz allerdings freigesprochen. Die Airline musste eine Million Euro Schadenersatz an Air France zahlen.

Das Flugzeug-Unglück in Südfrankreich ist zudem nicht das erste in der Region. 1953 war eine eine Lockheed Constellation auf dem Weg von Paris nach Saigon in Vietnam in der Gegend abgestürzt, 42 Menschen starben. Der Unfallort befand sich nur wenige Kilometer von der jetzigen Absturzstelle entfernt. (lha)

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