Bei dem 1980 geborenen Festgenommenen handle es sich mutmasslich um den Täter, hiess es aus Justizkreisen. «Er war im gesuchten Auto und hat versucht zu fliehen.» Gestoppt wurde das Fahrzeug auf einer Autobahn in Richtung der nordfranzösischen Stadt Calais.
Bei der Attacke auf Soldaten im Pariser Vorort Levallois-Perret waren am Morgen sechs Soldaten verletzt worden, drei von ihnen schwer. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.
RTL Belgien berichtete, das Auto sei in einer schmalen Strasse vor dem Militärgebäude entgegen der Fahrtrichtung abgestellt gewesen. Als die sechs Soldaten das Gebäude verliessen, seien sie von dem schnell beschleunigenden Auto erfasst worden.
Die Soldaten patrouillierten im Zuge der Anti-Terror-Mission «Sentinelle» in dem Vorort im Nordwesten von Paris. Der Inlandseinsatz «Sentinelle» (Wache oder Wachposten) war nach den islamistischen Anschlägen auf die Satirezeitung «Charlie Hebdo» und einen jüdischen Supermarkt im Januar 2015 in Paris ins Leben gerufen worden.
Die Soldaten bewachen unter anderem Synagogen, Flughäfen, Bahnhöfe und Touristenattraktionen wie Museen oder den Pariser Eiffelturm. Dabei werden die Soldaten selbst immer wieder Ziel von Angriffen.
Der Pariser Vorort Levallois-Perret bei Paris wurde nach Ansicht von Bürgermeister Patrick Balkany bewusst für die Fahrzeug-Attacke auf Soldaten ausgewählt. «Hier hat der Inlandsgeheimdienst DGSI seinen Sitz», sagte der konservative Politiker der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch am Tatort.
Der DGSI spielt bei Anti-Terror-Ermittlungen in ganz Frankreich eine wichtige Rolle. Die Zentrale in dem Pariser Vorort gilt als sehr gut geschützt.
Balkany machte deutlich, dass es von einer vorsätzlichen Terrortat ausgeht. «Ich weiss aus Erfahrung, dass die Terroristen ihre Ziele nicht zufällig wählen.» Zuvor habe es in der Pariser Region Anschläge oder Anschlagsversuche auf den Champs-Élysées, am Eiffelturm oder auf dem Flughafen Orly gegeben. «Man profitiert von (Ferienmonat) August, um schneller flüchten zu können», sagte der Kommunalpolitiker.
«Es sind keine Soldaten im Krieg, sie sind da, um die Stadt zu schützen», sagte Balkany, der von einer feigen Tat sprach.