Sarkozy stand bereits von 2004 bis 2007 an der Spitze der konservativen gaullistischen Partei. Sein Hauptrivale, der 45-jährige ehemalige Landwirtschaftminister und Diplomat Bruno Le Maire, erhielt knapp 30 Prozent der Stimmen, der 1958 in Algier geborene Politiker Hervé Mariton gut 6 Prozent.
Der UMP-Generalsekretär und ehemalige Bildungsminister Luc Chatel bezeichnete den Wahlsieg als eine neue Ära für die Partei. Noch vor 150 Tagen sei das Bestehen der UMP in Frage gestellt worden, sagte er. Die konservative Partei wurde in den vergangenen Monaten von Finanzskandalen und Intrigen heimgesucht.
Sarkozy will schon an diesem Montag die wichtigsten UMP-Vertreter treffen. Die Zeit der Taten sei gekommen, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. Der Politiker will die skandalgebeutelte Partei grundlegend umkrempeln, neue Statuten erlassen und der Partei sogar einen neuen Namen geben.
Von den 85 Prozent, mit denen Sarkozy 2004 den UMP-Vorsitz übernahm, ist der diesmal jedoch weit entfernt. Zuletzt schraubten seine Mitarbeiter die Erwartungen auf etwa 70 Prozent herunter. Von den über 260'000 UMP-Mitgliedern, die seit Freitag zur Abstimmung aufgerufen waren, nahmen etwas mehr als 58 Prozent an der Wahl teil, mehr als in den vorherigen Jahren.
Als Parteichef von 2004 bis 2007 wurde Sarkozy Kandidat der Konservativen für die Präsidentschaftswahl 2007, die er gewann. 2012 unterlag er seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande - und sucht nun wohl die Revanche 2017.
Offiziell hat Sarkozy bislang noch nicht erklärt, bei den Präsidentschaftswahlen antreten zu wollen, an seinen Absichten gibt es aber keine Zweifel.
Sarkozy wird sich für eine Präsidentschaftskandidatur aber einer Vorwahl bei den Konservativen stellen müssen. Als sein schärfster innerparteilicher Konkurrent gilt der Bürgermeister von Bordeaux und frühere Premierminister Alain Juppé, mit dem er sich seit Wochen Grabenkämpfe liefert.
Juppé hatte in den vergangenen Monaten die UMP übergangsweise geführt, zusammen mit den Ex-Regierungschefs Fillon und Raffarin.
Grund dafür war der Rücktritt des Parteivorsitzenden Jean-François Copé im Mai wegen der sogenannten Bygmalion-Affäre, bei der es um Vorwürfe einer illegalen Finanzierung von Sarkozys Wahlkampf 2012 geht. Die Affäre könnte auch Sarkozy selbst noch gefährlich werden, ebenso wie weitere Affären.