Frankreich
Pariser Terrorprozess: Lebenslang für Hauptangeklagten gefordert

Im Prozess um die Terroranschläge in Paris vom November 2015 hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft für den Hauptangeklagten gefordert.
Publiziert: 10.06.2022 um 18:22 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2022 um 13:03 Uhr
ARCHIV - Rettungskräfte versorgen die Opfer vor einem Café im 10. Bezirk. Frankreich stellt 20 Männer vor Gericht, die für die Terroranschläge des Islamischen Staates vom 13. November 2015 in Paris verantwortlich gemacht werden, bei denen 130 Menschen starben und Hunderte verletzt wurden. Foto: Jacques Brinon/AP/dpa
Foto: Jacques Brinon

Salah Abdeslam sei eine Schlüsselfigur bei den Anschlägen gewesen, sagte Staatsanwältin Camille Hennetier am Freitag im Pariser Justizpalast. Wegen der immensen Schwere der Taten, die ihm zur Last gelegt werden, solle die Strafe ohne Möglichkeit einer Haftverkürzung verhängt werden. Abdeslam gilt als einziger Überlebender des damaligen Terrorkommandos. Hennetier sagte, er selbst habe sich als Soldat der Terrororganisation Islamischer Staat dargestellt und sei seiner Ideologie bis zum Ende treu geblieben.

Neben Abdeslam müssen sich 19 weitere Beschuldigte in dem seit Herbst laufendem Mammutverfahren verantworten. Die Staatsanwaltschaft forderte für sie zwischen fünf Jahren Haft und Lebenslang. Zudem sollten ihr zufolge zahlreiche der Beschuldigten ein temporäres oder permanentes Aufenthaltsverbot in Frankreich erhalten.

Der Prozess rollt die Anschlagsserie vom 13. November 2015 auf. Bei den Anschlägen hatten Extremisten insgesamt 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Sie richteten ein Massaker im Konzertsaal «Bataclan» an und beschossen Bars und Restaurants im Osten der französischen Hauptstadt. Ausserdem sprengten sich drei Selbstmordattentäter an dem Abend während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich am Stade de France in die Luft. Der IS reklamierte die Anschläge für sich.

(SDA)

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