Maréchal-Le Pen war seit 2012 eine von nur zwei Front-National-Abgeordneten in der Nationalversammlung in Paris.
Zudem wolle sie nicht länger als Oppositionschefin im Regionalrat der südfranzösischen Region Provence-Alpes-Côte d'Azur tätig sein, hiess es am Dienstagabend nach übereinstimmenden Aussagen aus der Rechtsaussenpartei. Maréchal-Le Pen wolle ihre Pläne am Mittwoch bekanntgeben. Sie hatte mehrmals geäussert, sie erwäge einen Rückzug ins Privatleben und wolle sich ihrer Familie widmen.
Maréchal-Le Pen vertritt den rechten Flügel des Front National (FN) und steht ihrem Grossvater Jean-Marie Le Pen nahe. Das Verhältnis zu ihrer Tante Marine und deren Chefstrategen Florian Philippot, die der Partei einen gemässigteren Anstrich gegeben hatten, gilt als angespannt.
Marine Le Pen hatte nach ihrer Niederlage gegen den Pro-Europäer Emmanuel Macron am Sonntag einen grundlegenden Umbau der Partei angekündigt. Auch der Name soll sich ändern, da er an Jean-Marie Le Pen erinnert, der die Partei 1972 gegründet hatte. Marine Le Pen hatte ihren Vater 2015 nach wiederholten antisemitischen Ausfällen aus dem FN ausgeschlossen. Die 48-Jährige steht der Partei seit 2011 vor und versucht seitdem, sie für bürgerliche Wähler zu öffnen.