Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte Veil am Sonntag in seiner Rede als eine Frau, die Frankreich grösser und stärker gemacht habe. Sie habe gegen die Barbarei gekämpft, sagte Macron. Ihr Kampf sei nicht beendet, denn sie diene als Vorbild. Veil starb am 30. Juni 2017 im Alter von 89 Jahren.
Veil, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebte, wurde zusammen mit ihrem 2013 verstorbenen Mann beigesetzt. An der feierlichen Zeremonie nahmen zahlreiche Persönlichkeiten und Politiker teil, unter ihnen auch die ehemaligen Staatschefs François Hollande und Nicolas Sarkozy.
Die amerikanisch-schwedische Opernsängerin Barbara Hendricks sang die «Marseillaise», Frankreichs Nationalhymne. Tausende Menschen versammelten sich am Sonntag, um der Auschwitz-Überlebenden auf dem Weg ins Panthéon die Ehre zu erweisen.
Simone Veil erkämpfte als Gesundheitsministerin in den 70er Jahren das Abtreibungsrecht. 1979 wurde sie erste Präsidentin des EU-Parlaments. Zeitlebens setzte sich Veil auch für die Erinnerung an den Holocaust ein. Ihre Mutter, ihr Vater und ihr Bruder waren in Auschwitz ermordet worden. Sie zählte zu den beliebtesten und angesehensten öffentlichen Figuren in Frankreich.
Die Frauenrechtlerin ist erst die fünfte Frau, die im Panthéon im Pariser Quartier Latin bestattet wurde. In dem Ehrentempel der Nation ruhen die Gebeine von Voltaire, Victor Hugo und Jean Moulin. Veil erkämpfte in den 70er-Jahren als Gesundheitsministerin das Abtreibungsrecht. Im Jahr 1979 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin des EU-Parlaments gewählt.