Vermutlich würde es niemand aus seinen Reihen überhaupt in die zweite Runde schaffen, räumte Cambadelis in einem am Samstag veröffentlichten Interview der Zeitung «La Nouvelle Republique» ein. Er rief seine Partei auf, sich geschlossen hinter den Kandidaten zu stellen, der als Sieger aus den internen Vorwahlen hervorgehe. Trotz aller Differenzen sollten die Sozialisten geschlossen auftreten.
Die Regierungspartei ist tief gespalten, und Amtsinhaber Hollande hat bisher offengelassen, ob er sich um einen Verbleib im Elysé-Palast bemüht. In Umfragen liegt er in der Wählergunst weit abgeschlagen. Sozialistische Abgeordnete drängen inzwischen Ministerpräsident Manuel Valls dazu, anstelle von Hollande zu kandidieren.
Experten rechnen mit Blick auf die jüngsten Umfrageergebnisse damit, dass die Konservativen den nächsten Präsidenten stellen werden. Um die Kandidatur des Mitte-Rechts-Lagers buhlen mehrere erfahrene Politiker, darunter der frühere Ministerpräsident Alain Juppé und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy.
Es wird damit gerechnet, dass es in der zweiten Runde auf eine Stichwahl zwischen einem Konservativen und Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National hinausläuft.