Es sei zu früh, um von einem Ende des Lockdowns zu sprechen, sagte Castex am Donnerstag in einer Pressekonferenz. «Die winterlichen Wetterbedingungen und das Herannahen der Feiertage zum Jahresende sind zwei Hauptrisikofaktoren, die es im Frühjahr nicht gab.»
Präsident Emmanuel Macron hatte in einer TV-Ansprache am Dienstag schrittweise Lockerungen angekündigt. Seit Ende Oktober gelten im ganzen Land strenge Ausgangsbeschränkungen - diese sollen am 15. Dezember aufgehoben werden und durch nächtliche Ausgangssperren ersetzt werden.
Während Frankreich Anfang November fast 45 000 neue Fälle pro Tag zählte, sei die Zahl in den vergangenen sieben Tagen auf durchschnittlich 17 000 Fälle pro Tag zurückgegangen, sagte Castex. Gesundheitsminister Olivier Véran wies darauf hin, dass die Lage mit Blick auf die Neuinfektionen innerhalb einer Woche pro 100 000 Einwohner in Berlin derzeit schlechter sei als in Paris.
Staatliche Hilfe soll es nun unter Bedingungen etwa für Saison- oder Zeitarbeiter geben. Ihnen soll ein Einkommen von 900 Euro pro Monat garantiert werden. Geplant ist auch mehr Unterstützung für geschlossene Unternehmen. «Unser Ziel ist es, Unternehmen, die nicht vor dem 20. Januar wieder eröffnen können, in die Lage zu versetzen, alle ihre Kosten zu decken und mit allen Mitteln zu vermeiden, dass sie aus dem Geschäft gedrängt werden», sagte Castex. Es ist geplant, dass Restaurants und Bars erst dann wieder ihre Türen öffnen können.
Ab Samstag darf zunächst der Einzelhandel im Land wieder öffnen - es gelten allerdings strenge Hygienevorschriften, pro Kunde müssen acht Quadratmeter zur Verfügung stehen. Die Bewegungseinschränkungen für Sport und Spaziergänge werden gelockert. Statt einer Stunde im Radius von einem Kilometer um die Wohnung sind dann drei Stunden und ein 20-Kilometer-Radius erlaubt. Castex machte deutlich, dass diese Lockerung nicht dazu genutzt werden dürfe, Freunde zu besuchen.
(SDA)