Er zeigt sich kämpferisch
Fillon will nicht aufgeben

Der angeschlagene Präsidentschaftskandidat der französischen Konservativen, François Fillon, hat sich bei einer Kundgebung seiner Anhänger in Paris weiter kämpferisch gezeigt. «Sie denken, ich sei allein», rief er den tausenden Teilnehmern der Kundgebung zu.
Publiziert: 05.03.2017 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 23:40 Uhr
Der unter Druck geratene französische Präsidentschaftskandidat François Fillon spricht vor seinen Anhängern.
Foto: KEYSTONE/AP/THIBAULT CAMUS

«Aber Ihr werdet nie aufgeben.» Er werde «von allen Seiten» angegriffen, sagte Fillon. Seine Kritiker, die «das Schiff verlassen» und ihn zum Rückzug drängten, trügen eine «grosse Verantwortung».

Fillon steht wegen einer Scheinbeschäftigungsaffäre um seine Ehefrau und zwei seiner Kinder in der Kritik. Zahlreiche Politiker aus seiner eigenen Partei Die Republikaner haben sich inzwischen von ihm abgewandt. Mit der Grosskundgebung auf dem Trocadéro-Platz nahe des Eiffelturms am Sonntag wollte der konservative Ex-Premier demonstrieren, dass er in der Bevölkerung noch breite Unterstützung geniesse.

Er gestand einen Fehler ein

Vor seinen Anhängern gestand Fillon Fehler im Umgang mit der Affäre ein. Erneut wies er jedoch Vorwürfe zurück, seine Frau Penelope jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin bezahlt zu haben, obwohl sie nicht für ihn gearbeitet habe.

Er habe sein Gewissen geprüft, sagte der 63-Jährige und bekräftigte, er lasse sich von seinen Kritikern nicht vor die Tür schicken. Zugleich bezeichnete er sich als Opfer einer «Hetzjagd», die auch das Ziel habe, «die Rechte zu zerbrechen, ihr ihren Sieg zu stehlen».

Seine Unterstützer verweisen immer wieder darauf, dass Fillon bei einer Vorwahl mit 4,4 Millionen Teilnehmern legitimiert wurde. In einem Interview in den 20-Uhr-Nachrichten des Senders France 2 lehnte Fillon am Sonntagabend einen Rücktritt erneut ab. «Die Antwort ist nein», er. Er sei überzeugt, dass sein Programm das einzige sei, das es tatsächlich ermögliche, sich der Rechtspopulistin Marine Le Pen entgegenzustellen.

Seine Frau stellt sich hinter Fillon

Fillons Frau stellte sich zum Ende seiner Rede an seine Seite. Zuvor hatte sie versucht, ihm den Rücken zu stärken. In ihrem ersten Interview seit Bekanntwerden der Affäre sagte sie dem «Journal du Dimanche», sie habe ihrem Mann geraten, «bis zum Ende» weiterzumachen.

Zugleichzeitig erklärte sie, sie habe für ihren Mann «sehr verschiedene Aufgaben» als parlamentarische Mitarbeiterin erledigt. Über ihren Anwalt habe sie den Ermittlern «Dokumente» überreicht, die dies belegten. (SDA/stj)

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