Das Treffen im Strassburger Münster am Sonntagabend war Auftakt einer Serie von Gedenkveranstaltungen in Frankreich, die mit einem Treffen von rund 60 Staats- und Regierungschefs am 11. November in Paris abgeschlossen werden.
Auf dem Programm des Konzerts standen Werke von Ludwig van Beethoven und Claude Debussy. Paris nahm die Veranstaltung auch zum Anlass, an die Rückgabe Elsass-Lothringens an Frankreich vor 100 Jahren zu erinnern. Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 mussten deutsche Truppen besetzte Gebiete räumen - auch Elsass-Lothringen, das seit 1871 zum Deutschen Reich gehörte.
Der Erzbischof von Strassburg, Luc Ravel, sagte, das Konzert mit den beiden Staatschefs in dem Gotteshaus habe eine «sehr bedeutende Symbolkraft». Der Geistliche fügte hinzu: «Diese Kathedrale ist das Epizentrum von allem, was sich im Elsass im Guten wie im Schlechten zugetragen hat.» Die Region wurde lange zwischen Deutschland und Frankreich hin- und hergerissen und ist inzwischen Symbol für die Aussöhnung der früheren «Erbfeinde».
Macron wird in den kommenden Tagen bei einer Reise durch Frankreich zahlreiche ehemalige Schlachtfelder und Soldatenfriedhöfe besuchen, um an das Ende der «Grande Guerre» - des «Grossen Krieges» - zu erinnern.
Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen zum Ende des Ersten Weltkriegs (1914-1918) wird am kommenden Sonntag eine grosse Zeremonie am Pariser Triumphbogen mit dutzenden Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.
Am Vortag, dem 10. November, trifft der französische Präsident in Wald von Compiègne nordöstlich von Paris mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen.
Auf der Lichtung von Rethondes im Wald von Compiègne, wo Deutschland am 11. November 1918 einen Waffenstillstand unterschrieb, soll eine zweisprachige Gedenkplatte enthüllt werden.
Im Anschluss daran werden sich Merkel und Macron im sogenannten Waffenstillstandswaggon in das Goldene Buch eintragen. Am Abend folgt in Paris ein Besuch des Musée d'Orsay.
Am Sonntag nimmt die Kanzlerin dann zusammen mit Dutzenden weiteren Staats- und Regierungschefs an der grossen Gedenkzeremonie mit militärischen Ehren am Pariser Triumphbogen teil. Unter anderem haben sich US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin angekündigt.
Am Sonntagnachmittag eröffnet Macron in der Grande Halle de La Villette das dreitägige Pariser Friedensforum. Anschliessend werden Bundeskanzlerin Merkel und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, eine Rede halten.
Im Mittelpunkt des Forums stehen nach Angaben der Bundesregierung die Stärkung des Multilateralismus und konkrete Initiativen, um die multilaterale Zusammenarbeit zu stärken.