François Fillon im Visier der Justiz
Hausdurchsuchung bei französischem Präsidentschaftskandidaten

Es sieht nicht gut aus für den republikanischen Kandidaten im Rennen um das französische Präsidentenamt. Heute durchsuchten Finanzbeamte François Fillons Wohnung.
Publiziert: 02.03.2017 um 20:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:58 Uhr
Kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus: der konservative Präsidentschaftskandidat François Fillon.
Foto: KEYSTONE/AP/CHRISTOPHE ENA

Im Zuge der Ermittlungen um eine angebliche Scheinbeschäftigung seiner Frau Penelope als parlamentarische Mitarbeiterin auf Steuerkosten hat die Polizei am Donnerstagmorgen die Wohnung von François Fillon durchsucht. Dies berichtet die Nachrichtenseite «leparisien.fr» und beruft sich dabei auf «übereinstimmende Quellen».

Die französische Finanz-Staatsanwaltschaft äussert sich nicht zur Aktion.

Vorladung Mitte März

Der republikanische Präsidentschaftskandidat gab gestern bekannt, dass er für den 15. März von den Ermittlungsrichtern vorgeladen ist. Dabei droht ihm die Eröffnung eines Verfahrens.

Fillon hatte nach Enthüllungen der investigativen Satirezeitung «Le Canard Enchaîné» Ende Januar zugeben müssen, seine Ehefrau Penelope jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin bezahlt zu haben. Es besteht der Verdacht, dass es ein Lohn fürs Nichtstun war.

Auch die Kinder sollen kassiert haben

Nach Fillons Angaben geht es um Steuergelder in Höhe von rund 680'000 Euro nach Abzug der Sozialbeiträge über die Dauer von 15 Jahren. Weitere 100'000 Euro soll Penelope Fillon 2012 und 2013 als Mitarbeiterin des Magazins «Revue des Deux Mondes» verdient haben, das einem Freund Fillons gehört.

In der Affäre vernahm die Polizei auch Fillons Kinder Charles und Marie. Der konservative Politiker soll die beiden in seiner Zeit als Senator des Départements Sarthe als Mitarbeiter beschäftigt haben. Auch hier besteht der Verdacht einer Bezahlung ohne Gegenleistung. Dabei geht es um knapp 84'000 Euro.

Der Präsidentschaftskandidat weist die Vorwürfe zurück. Er wirft seinen Gegnern eine politisch motivierte Kampagne vor. (noo)

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