China hat eine Rakete mit einem Raumschiff zu seiner ersten Landung auf dem Mars gestartet. Die Trägerrakete vom neuen, leistungsstarken Typ «Langer Marsch 5» hob am Donnerstag vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan ab. Das fünf Tonnen schwere Raumschiff besteht aus einem Orbiter, einem Landegerät und einem Gefährt von der Grösse eines Golfwagens.
Anders als andere Raumfahrtnationen will China schon bei seiner ersten unabhängigen Mars-Mission versuchen, auf dem roten Planeten zu landen. Das Raumschiff soll im Februar den Mars erreichen, die Landung soll aber erst zwei, drei Monate danach erfolgen. Der Name der Mars-Sonde, «Tianwen-1», kann mit «Fragen an den Himmel» übersetzt werden und ist einem antiken chinesischen Gedicht entlehnt.
Auch USA und Emirate starten Flüge
Gelingt die Mission, wäre China nach den USA die zweite Nation, die auf dem Mars landet und einen Rover betreibt. Russland war zwar 1971 eine Landung gelungen, aber die Kommunikation brach unmittelbar nach dem Aufsetzen ab. Eine Landung auf dem Mars gilt als besonders riskant. Bisher ist nur die Hälfte aller Versuche gelungen.
Chinas Mission ist eine von drei Flügen zum Mars in diesem Sommer. Zwischen Juli und August ist der Mars der Erde am nächsten – so eine Konstellation gibt es nur alle zwei Jahre. Am Montag hatten die Vereinigten Arabischen Emirate mit Hilfe einer japanischen Rakete die erste arabische Mars-Sonde ins All geschickt. Sie soll aber nicht landen. In einer Woche wollen die USA ein Raumschiff starten, um mit dem Rover «Perseverence» (Durchhaltevermögen) auf dem Mars zu landen.
Der chinesische Start war mit Spannung erwartet worden, weil die neue Rakete vom Typ «Langer Marsch 5» zum Einsatz kam, bei deren Entwicklung es einige Fehlschläge gegeben hatte. (SDA)