Die Schweiz ist bei den Deutschen schon lange beliebt. Aber längst nicht allein der helvetischen Schönheiten wegen. Vor noch nicht allzu langer Zeit führte ihre Reiseroute vom Flughafen Kloten aus nur 13 Kilometer weiter – direkt an den Zürcher Paradeplatz zum Steuerberater. Die deutschen Gäste wollten den Steuervögten ein Schnippchen schlagen. Und die Schweizer Banken empfingen sie mit offenen Armen. Jahrzehntelang.
Der prominenteste unter ihnen ist Uli Hoeness (63). Er trägt den Titel «grösster Steuerhinterzieher Deutschlands aller Zeiten». 30 Millionen Franken Steuern hat der Ex-Präsident vom Fussballclub Bayern München hinterzogen. Geld, das der Wurstfabrikant mit Devisenspekulationen gemacht hat – über ein Konto der Bank Vontobel. Die Quittung für den geständigen Steuersünder: dreieinhalb Jahre Gefängnis.
Andere kamen da besser weg. Alice Schwarzer etwa. Die Feministin hatte Geld in der Schweiz gebunkert. Aber nie versteuert. Ihre Selbstanzeige kam sie teuer zu stehen: Über 216'000 Franken, plus Zinsen, musste sie nachzahlen. Pech für sie. Ein Glücksfall für die deutschen Steuerbehörden: Nach jedem Promi-Fall zeigen sich Tausende deutsche «Schweiz-Touristen» selber an.