US-Präsident Donald Trump hat seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan am Dienstag im Weissen Haus empfangen. Bei den Gesprächen in Washington sollte es vor allem um die schwierige Situation in Syrien gehen. Das Treffen wurde überschattet von der Entscheidung der US-Regierung, die syrischen Kurden mit Waffen auszurüsten.
Die Türkei sieht in den kurdischen Volksschutzeinheiten YPG einen Ableger der im Land verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie deshalb. Die US-Regierung erkennt offiziell nur die PKK als Terrororganisation an. In den Kämpfern der YPG sieht sie einen strategisch wichtigen Verbündeten gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Das ziel ist die Rückeroberung der syrischen Stadt Al-Rakka.
Die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition unterstützt die Offensive mit Luftangriffen. In der vergangenen Woche hatte Trumps Regierung angekündigt, die Kurden mit Handfeuerwaffen, Maschinengewehren und gepanzerten Fahrzeugen auszurüsten.
«Terrororganisationen wie IS und PKK»
Trump hat Erdogan zudem Rückhalt im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die verbotene türkische Arbeiterpartei PKK zugesichert. Man unterstütze die türkische Regierung bei ihrem Kampf gegen Terrororganisationen wie den IS und die PKK, sagte Trump am Dienstag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Erdogan. Man werde sicherstellen, dass diese Gruppen keine sicheren Zufluchtsorte hätten, so Trump weiter.
Erdogan hatte angekündigt, bei dem Besuch auch seine Forderung nach Auslieferung des regierungskritischen Geistlichen Fethullah Gülen zu erneuern. Erdogan beschuldigt Gülen, hinter dem Putschversuch vom 15. Juli 2016 in der Türkei zu stehen.
Gülen, der seit 1999 im selbstgewählten Asyl in den USA lebt, hält den Putschversuch für von Erdogan vorgetäuscht, um Regierungskritiker mundtot zu machen. (SDA)