Fortpflanzung dank künstlicher Befruchtung
Ist das die Rettung für das Breitmaulnashorn?

Seine Art ist so bedroht, dass es sogar von Bodyguards bewacht wird. Jetzt gibt es Hoffnung für das Breitmaulnashorn – dank modernster Stammzellentechnik.
Publiziert: 22.12.2015 um 20:33 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 00:15 Uhr
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Unter strenger Bewachung lebt Sudan, das letzte männliche Exemplar eines nördlichen Breitmaulnashorns, im Reservat der Tierschutz-Organisation «Ol Pejeta Conservancy».
Foto: Ol Pejeta Conservancy

Kaum ein Tier ist so vom Aussterben bedroht, wie das Breitmaulnashorn. Nachdem in diesem Jahr zwei Nashörner in den Zoos von San Diego (Kalifornien) und im tschechischen Dvur Kralove gestorben sind, leben weltweit nur noch drei Exemplare. Ein internationales Forschungsteam will nun den Schlüssel zur Rettung gefunden haben, teilt das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin mit.

Dank sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS), die zu Spermien und Eizellen ausgereift werden lassen, soll der Fortbestand der Nashorn-Art gesichert werden. Zusammen mit natürlichen Keimzellen der drei noch lebenden Tiere könnte nach einer künstlichen Befruchtung dann eine Leihmutter Breitmaulnashorn-Babys austragen.

Zwei weibliche Nashörner leisten dem Bullen Gesellschaft. Weltweit gibt es nur noch fünf Exemplare dieser Art.
Foto: AP

Auf einer Expertenkonferenz in Wien im Dezember war das Verfahren diskutiert worden. Dort nahm auch der japanische Stammzellforscher Katsuhiko Hayashi (Kyushu Universität) teil, dem es bereits gelang, aus einfachen Hautzellen ganze Mäuse zu züchten. Dieses Modell soll nun auf das Nördliche Breitmaulnashorn übertragen werden. Das Alter der letzten noch lebenden Breitmaulnashörnern sowie Schwierigkeiten bei deren Fortpflanzung machen eine Vermehrung auf natürlichem Wege sehr unwahrscheinlich.

In Kenia kümmern sich sogar schwer bewaffnete Ranger um den Schutz von «Sudan», dem letzten männlichen Breitmaulnashorn auf der Welt. Gelingt die künstliche Fortpflanzung nicht, dürften aber auch die Dutzenden Bodyguards das Überleben der Tierart nicht mehr lange gewährleisten können. (cat/SDA)

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