Vor der französischen Westküste ist derzeit ein Massensterben von Delfinen im Gang. Hunderte von Kadavern der Säugetiere strandeten seit Beginn des Jahres in der Biskaya-Bucht.
Wegen des traurigen Anblicks schlagen jetzt die örtlichen Wissenschaftler Alarm. Denn Hauptverantwortlich für das Tier-Elend dürften die Fischer sein.
Werden den Delfinen die Fangnetze zum Verhängnis?
Die Meeresbiologin Morgane Perri aus der französischen Region Bretagne sagt: «Wir registrieren derzeit so viele tote Tiere, dass der Fortbestand der Delfine hier in der Biskaya-Bucht in Gefahr ist.» Experten gehen davon aus, dass die angeschwemmten Exemplare nur einen Bruchteil der insgesamt getöteten Tiere ausmachen.
Viele der verendeten Delfine weisen tiefe Schnittverletzungen und Brüche auf. Die Verletzungen wurden ihnen mit grosser Wahrscheinlichkeit von den Fangnetzen der Fischer auf dem Atlantik zugefügt.
Neue Fangmethoden
Schon in den vorangegangen Jahren kam es im Frühling immer wieder zu einem Anstieg von toten Delfinen in den Gewässern vor Westeuropa gekommen. In diese Jahr fällt dieser aber massiv höher aus.
Forscher glauben, dass die toten Tiere mit den veränderten Fangpraktiken der Fischer zu tun haben. Diese würden im Atlantik neuerdings in Gruppen mit Netzen Seebarsch fangen. Dieses Vorgehen würde vor allem Delfinen zum tödlichen Verhängnis. (cat)