Forscher lösen Leichen-Rätsel in Kloster
Die Adlige ohne Herz hiess Louise

In der Bretagne wurde im März letzten Jahres eine gut erhaltene Frauenleiche aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Wissenschaftler haben jetzt viel über ihr Leben herausgefunden.
Publiziert: 06.06.2015 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:47 Uhr
Die Leiche wurde im März letzten Jahres entdeckt.
Foto: AFP

Die Frauenleiche wurde während Bauarbeiten für ein Kongresszentrum gefunden. Heute, mehr als ein Jahr später, hat sie fast alle ihre Geheimnisse preisgegeben.

Die etwa 1,45 Meter kleine Frau stamme aus einem Steingrab einer Kapelle des Klosters St. Joseph in Rennes. Das teilten die Wissenschaftler mit, die den Fund erforschen.

Es handle sich wahrscheinlich um die Überreste von Louise de Quengo, der Witwe eines bretonischen Adligen. Sie starb 1656 im Alter von etwa 60 Jahren und hatte sich offenbar in das Kloster zurückgezogen, um dort ihren Lebensabend zu verbringen.

Die Tote wurde aufwändig untersucht

Französische Forscher führten diverse Tests an der Leiche durch. Die Untersuchungen ergaben, dass die Adlige an Nierensteinen und Verklebungen der Lunge litt. Gruselig: Der Frau war vor ihrer Bestattung «mit echtem chirurgischem Können» das Herz entnommen worden!

«Mit Louise haben wir eine Überraschung nach der nächsten erlebt», sagte der Radiologe Fabrice Dedouit gegenüber der Süddeutschen Zeitung. In der Nähe von Louise de Quengo wurde auch das Herz ihres Mannes Toussaint de Perrein gefunden.

Zusätzlich wurden 800 weitere Gräber auf dem Gelände entdeckt, welche jedoch nur Skelette enthielten. De Quengos Kleider wurden restauriert und sollen ausgestellt werden. Ihre Leiche soll in ein paar Monaten in Rennes beigesetzt werden. (mrb)

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