Corona ist nicht gefährlicher als eine Grippe!
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Sensationsstudie aus Stanford:Corona ist nicht gefährlicher als eine Grippe!

Forscher der US-Elite-Uni Stanford behaupten
Corona ist nicht gefährlicher als eine Grippe!

Wissenschaftler der Universität Stanford sehen die Corona-Sterberate nach einer grossen Antikörper-Studie viel niedriger als bisher angenommen. Doch die Erhebung hat Schwächen.
Publiziert: 20.04.2020 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2020 um 10:32 Uhr
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Stolz auf seine Forschung: Der Stanford-Professor John Ioannidis.
Foto: Screenshot (YouTube)
Fabienne Kinzelmann

Ist Corona doch nur so «harmlos» wie eine saisonale Grippe? Das behaupten Forscher der Elite-Uni Stanford in einer neuen Studie. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, wie viele Menschen bereits mit dem Virus infiziert waren.

Der grossangelegte Antikörper-Test im kalifornischen Santa Clara County (1,8 Millionen Einwohner) zeigte: Das Coronavirus ist viel verbreiteter als gedacht! Die Wissenschaftler fanden in der Region Antikörper bei 50 bis 85 Mal mehr Menschen als bisher angenommen. Das würde die Sterberate auf 0,12 bis 0,2 Prozent senken.

Die Forscher untersuchten insgesamt 3300 Personen. Die Testergebnisse liessen die Schätzung zu, dass zwischen 2,5 und 4,2 Prozent der Gesamtbevölkerung von Santa Clara County Antikörper haben – ein Hinweis darauf, dass sie vor einiger Zeit mit dem Virus infiziert worden seien. Diese Anzahl glichen die Forscher mit den offiziell dokumentierten Infektionszahlen ab.

Stanford-Professor ist optimistisch

«Wir stellten fest, dass die Zahl der Infizierten zwischen 50 und 85 Mal höher als gedacht ist», erklärt Stanford-Professor John Ioannidis (54) in einem Video auf Youtube die Ergebnisse. «Das bedeutet, dass die Sterblichkeitsrate bei Infektionen – die Wahrscheinlichkeit zu sterben, wenn Sie infiziert sind – um das 50- bis 85-fache abnimmt. (...) Unsere Daten deuten darauf hin, dass Covid-19 eine Infektionssterblichkeitsrate aufweist, die im gleichen Bereich liegt wie die saisonale Grippe.»

Sein Fazit: Es sei «naheliegend, dass wir uns nicht fürchten sollten». Dass die Ausbreitung schon viel weiter vorangeschritten und die Sterblichkeitsrate damit viel niedriger sei als angenommen, sei ein guter Grund, «optimistisch zu sein, unsere Gesellschaft irgendwann wieder zu öffnen und unser Leben zurückzugewinnen».

Einen ähnlichen «Sensationsfund» hatten vor kurzem bereits Wissenschaftler in Deutschland vorgestellt. Ihre Studie beschäftigte sich mit der Ausbreitung von Covid-19 im Landkreis Heinsberg, geleitet wurde sie von dem Virologen Hendrik Streeck. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass in dem besonders betroffenen Ort Gangelt 15 Prozent aller Einwohner eine Infektion durchlaufen und dadurch zumindest temporäre Immunität aufgebaut hätten.

Bioinformatiker kritisiert Stanford-Studie

Doch wie auch bei Heinsberg gibt es Kritik zu den erhobenen Daten und dem Testverfahren der Studie aus Stanford. Die Studie hat noch keine fachlichen Reviews durchlaufen – ein wichtiges Qualitätsmerkmal, das in der Wissenschaft die Spreu vom Weizen trennt.

Der Bioinformatiker Balaji S. Srinivasan, der selbst in Stanford gelehrt hat, kritisiert in einem Blogartikel auf «Medium» drei Punkte:

1. Mögliche Messfehler bei der Infektionsrate, die Srinivasan ausführlich erklärt – und zu dem Schluss kommt: Viele der positiven Antikörpertest-Ergebnisse könnten am Ende falsch sein.

2. Die Stichprobe sei möglicherweise nicht repräsentativ.

3. Das Virus erhöhe die Gesamtsterblichkeit, wie man etwa in New York City sehe. Bei einer niedrigen Sterberate von 0,12 bis 0,2 Prozent dürfte das nicht der Fall sein.

Srinivasan möchte die Studie allerdings nicht komplett verurteilen. Grossangelegte Antikörper-Tests halte er durchaus für sinnvoll. Würden die Ergebnisse stimmen, «wäre dies tatsächlich eine gute Nachricht für die Gesellschaft». Denn das würde bedeuten, dass sich das Virus bereits weiter verbreitet hätte und eine geringere Todesrate aufweisen würde als bisher angenommen.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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