Forscher besorgt
Stehen uns bald Wetterkriege bevor?

Für die Ausrüstung ihrer Armeen geben Regierungen rund um die Welt Milliarden aus. Dabei gilt das Interesse offenbar nicht nur herkömmlichem Kriegsmaterial. Auch das Wetter soll als Waffe eingesetzt werden.
Publiziert: 19.02.2015 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:51 Uhr

Die Kriegsschauplätze auf der Welt werden nicht weniger: Trotz vereinbartem Waffenstillstand müssen täglich Gefechte aus der Ostukraine vermeldet werden und auch der Kampf gegen die Terroristen des IS wird mit aller Härte geführt. Geht es nach einem US-Wissenschaftler, kommt demnächst aber eine völlig neue Dimension des Krieges auf uns zu.

Alan Robock ist Professor an der Rutgers Universität im US-Bundesstaat New Jersey. Für den 65-jährigen Klimaforscher besteht allen Grund zur Annahme, dass schon bald auch das Wetter als Kriegswaffe eingesetzt wird.

«Merkt es jemand, wenn wir das Klima beeinflussen?»

Zum ersten Mal misstrauisch wurde Robock, als er vor drei Jahren einen mysteriösen Telefonanruf von zwei Männern der CIA erhalten hatte: «Sie wollten wissen, ob man es bemerken würde, sollte irgendjemand versuchen, das Klima zu beeinflussen», zitiert ihn «The Guardian».

Das Interesse der beiden Herren brachte Robock anscheinend ins Grübeln. Sein Gedanke: «Könnte die Frage insgeheim nicht auch lauten: ‹Merkt es jemand, wenn wir das Klima beeinflussen?›»

Gibt es seitens von Regierungen tatsächlich Anstrengungen, das Wetter als Waffe einsetzen zu können? Zumindest den USA werden solche Absichten seit Jahrzehnten unterstellt.

Geheimnisvolles Labor in der Wildnis Alaskas

Die «New York Times» führt als Beispiel die Operation «Popeye» auf, mit welcher die US-Regierung bereits während des Vietnamkriegs versuchte, das Wetter zu steuern. Dank gezielter Regenfälle sollten strategisch wichtige Routen des Gegners geflutet werden. Damals gaben die USA über 21 Millionen Dollar für das Projekt aus.

Als Ursprung diverser Verschwörungstheorien dient auch das sogenannte «High Frequency Active Auroral Research Program» (HAARP). Kritiker vermuten hinter der in der Wildnis von Alaska abgelegenen Wetter- und Militärstation eine Art Versuchslabor für zukünftige Wetterkriege.

«Die CIA spielt nicht immer nach den Regeln»

HAARP musste in der Vergangenheit ebenfalls bereits für so manche Naturkatastrophe als Begründung herhalten: Die Erdrutsche in den Philippinen 2006 sollen genauso auf sein Konto gehen  wie das verheerende Erdbeben in Japan 2011. Venezuelas Ex-Diktator Hugo Chavez (†58) machte das Projekt sogar öffentlich für das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 verantwortlich.

Klimaforscher Alan Robock will zwar nicht spekulieren, doch die Vergangenheit habe gezeigt, dass die USA zu vielem fähig seien: «Ich musste schon oft feststellen, dass sich die CIA nicht immer an die Regeln gehalten hat.» (cat)

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