Flüge gestrichen, Schulen geschlossen und viele Unfälle
Deutschland schlittert durch das Glatteis-Chaos

Das angekündigte Unwetter mit extremer Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen sowie massiven Schneefällen hat in Süd- und Mitteldeutschland zu ersten Unfällen und Verkehrsstörungen geführt.
Publiziert: 17.01.2024 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2024 um 15:49 Uhr
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Eine massive Eisregenfront zog in den frühen Morgenstunden über Süddeutschland.
Foto: IMAGO/Bernd März

Glatte Strassen und Gehwege – und das Schlimmste könnte erst noch kommen: Im Westen und Südwesten Deutschlands hat am Mittwochmorgen Regen eingesetzt und für rutschige Fahrbahnen gesorgt.

Die Polizei in Baden-Württemberg berichtete bereits von vielen Verkehrsunfällen. Vorerst blieb es zumeist bei Blechschäden. Behinderungen erwartet auch die Deutsche Bahn. Für die Mitte Deutschland sind ergiebige Schneefälle vorausgesagt. Vielerorts fiel der Schulunterricht aus.

Schulen blieben geschlossen

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Mittwochmorgen vor einer sehr hohen Glatteisgefahr durch gefrierenden Regen in einem Streifen von Trier und bis nach Frankfurt am Main. In den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg sei die Glättegefahr sehr hoch.

Die Meteorologen warnten auch in der Südhälfte vor glatten Wegen, Plätzen und Strassen. In Bayern blieben nach Angaben des Kultusministeriums die Schulen in Mittelfranken vollständig geschlossen. Grössere Unfälle gab es am Morgen nicht.

Flüge in Frankfurt, München und Berlin annulliert

Für den Westen und die Mitte Deutschlands sagte der DWD starken Schneefall voraus. In Nordrhein-Westfalen sollte der Schnee am Vormittag einsetzen. Bus- und Bahnunternehmen informierten ihre Kunden, dass es ab dem Mittag massive Verspätungen und Ausfälle geben könne. Beim Aufwachen am Morgen sahen viele Menschen in den betroffenen Kreisen auf ihren Mobiltelefonen eine amtliche Warnung.

Reisende sollten sich auf Verspätungen und Ausfälle einstellen. Das galt für den Verkehr auf den Strassen, für Verbindungen auf der Schiene und in der Luft. Am Frankfurter Flughafen sind nach Angaben einer Fraport-Sprecherin am Mittwoch von 1047 geplanten Flügen bereits im Vorfeld 570 annulliert worden. 

Am Flughafen München sind laut dem Airport mehr als 250 von rund 650 geplanten Starts und Landungen annulliert worden. Auch am Berliner Hauptstadtflughafen BER gab es vereinzelt Ausfälle.

Am Frankfurter Flughafen waren am Vormittag keine Flugzeugstarts mehr möglich. Die Flugzeuge könnten wegen des anhaltenden Eisregens vor dem Start nicht mehr sicher enteist werden, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Angesichts nachlassender Niederschläge können vom Frankfurter Flughafen seit Mittwochnachmittag wieder einzelne Maschinen abheben. Die weitere Wetterentwicklung müsse abgewartet werden. Auch Landungen sind nach Angaben einer Fraport-Sprecherin in den kommenden Stunden eingeplant.

Allein 30 Unfälle in Konstanz nahe der Schweizer Grenze

Bahnreisende müssen sich ebenfalls deutschlandweit auf Einschränkungen einstellen. Die Deutsche Bahn schrieb am Morgen auf ihrer Internetseite: «Es kann zu Verspätungen und Zugausfällen im Regional- und Fernverkehr kommen.» Vorsorglich sei die Höchstgeschwindigkeit der ICE auf 200 Kilometer pro Stunde begrenzt worden. Laut Bahn hielten sich Mitarbeiter in den betroffenen Regionen bereit, um beispielsweise Weichen zu räumen oder die Verkehrssicherung an Bahnübergängen zu gewährleisten. An strategisch wichtigen Punkten im Schienennetz stünden Räumfahrzeuge und schwere Loks zur Verfügung.

Auf den Strassen ging es am Morgen teilweise nur langsam oder gar nicht mehr voran. Viele Unfälle meldete die Polizei in Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland. Allein in Konstanz gab es laut Polizei etwa 30 Unfälle. In Freiburg wurde die Polizei ebenfalls häufiger zu Verkehrsunfällen gerufen. Vereinzelt gab es Verletzte, meist endeten die Zwischenfälle mit Sachschäden. (SDA)

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