Das Bootsunglück hat sich bereits im April letzten Jahres ereignet, das Ausmass der Katastrophe wird erst jetzt ersichtlich. Aus einem Wrack vor der Küste Libyens hat die italienische Marine insgesamt 675 Leichen geborgen.
Unmittelbar nachdem das Schiff vor über einem Jahr gesunken war, wurden 170 Tote geborgen. Nur 28 Menschen überlebten das Unglück. Italiens Regierungschef Matteo Renzi hatte damals angekündigt, das Schiffswrack bergen zu lassen, um der ganzen Welt das Elend der Flüchtlinge vor Augen zu führen.
Wie die italienische Marine gestern nach Abschluss des Einsatzes bekannt gab, wurden allein im Frachtraum des Schiffes 458 Tote gefunden. Die werden jetzt zur Obduktion nach Sizilien gebracht in der Hoffnung, möglichst viele der Flüchtlinge zu identifizieren.
Wie die «Süddeutsche Zeitung» schreibt, konnte anhand persönlicher Gegenstände der Toten bereits festgestellt werden, dass Menschen aus Äthiopien, Eritrea, Bangladesch, dem Sudan, Somalia, Mali, Gambia, dem Senegal, der Elfenbeinküste und Guinea an Bord waren. Auch Kinder sollen unter den Opfern sein. (cat)