Niemand will sie. In der Nacht auf Sonntag sind 7000 Flüchtlinge von Mazedonien nach Serbien gelangt. Hunderte warten noch an der griechisch-mazedonischen Grenze auf grünes Licht. Eine Umkehr nach Hause kommt nicht in Frage: Die meisten von ihnen kommen aus Syrien. Dort sorgen Konflikte zwischen ISIS-Kämpfern, den Regierungstruppen, Kurden und anderen vom Ausland unterstützten Oppositionellen tagtäglich für Blutvergiessen.
«Dramatischer Anstieg»
Am Samstagabend kapitulierte Mazedonien vor dem Andrang aus Griechenland und öffnete die blockierte Grenze. Die Migranten stiegen daraufhin auf Züge und Busse um, die sie ins serbische Dorf Miratovci brachten. Dort hat das Uno-Flüchtlingshilfswerk Zelte errichtet, um die Ankömmlinge zu versorgen.
Das Rote Kreuz warnt: In den nächsten Tagen sei mit einem «dramatischen Anstieg» der von den griechischen Inseln auf das europäische Festland drängenden Flüchtlinge zu rechnen.
Ungarn baut Grenzzaun
Auf die Flüchtlinge in Serbien wartet derweil schon die nächste Mauer: Das Schengen-Land Ungarn errichtet einen vier Meter hohen Zaun entlang der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien, um die Flüchtlinge zu stoppen.
In Deutschland – einem der Hauptziele der Flüchtlinge – schlagen Politiker Alarm. «Wir haben es hier mit einer grossen Völkerwanderung zu tun. Das kann doch niemand mehr bestreiten», sagt etwa der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (66, CDU). (noo/SDA)