Weil es auf dem Aussendeck zu gefährlich worden sei, hätten sich alle Männer, die zuvor dort ausharrten, in der Nacht ins Innere des Schiffs begeben müssen. Viele litten an Seekrankheit. Am Donnerstag befand sich das Schiff im Osten von Sardinien.
Italien hatte der «Aquarius» nach Rettungen am Wochenende erstmals die Einfahrt in einen Hafen verwehrt und das Boot mit mehr als 600 Migranten an Bord zwei Tage lang blockiert. Das Schiff kreuzt seit 2016 regelmässig im südlichen Mittelmeer und rettet Migranten von seeuntüchtigen Booten.
106 Gerettete befinden sich weiterhin an Bord der «Aquarius», die übrigen waren an zwei andere Schiffe abgegeben worden, die ebenfalls Valencia ansteuern und den Hafen am Samstag erreichen könnten.
Was mit den 40 Überlebenden eines Flüchtlingsunglücks an Bord des US-Marineschiffs «Trenton» geschieht, war am Donnerstag weiter unklar. Die Position des Schiffs am Donnerstagfrüh in unmittelbarer Nähe der sizilianischen Hafenstadt Augusta könnte aber darauf hinweisen, dass sie in Italien an Land gehen könnten.
Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch hatte sich geweigert, die Leute an Bord zu nehmen, weil ihnen ebenfalls die Absage Italiens droht.