Vor der Insel Lesbos setzten Rettungskräfte derweil die Suche nach Überlebenden eines Schiffsunglücks fort. Etwa 240 Menschen konnten nach einem Schiffsunglück vor Lesbos bislang gerettet werden, ein Mann und zwei Kinder wurden tot geborgen. An der Suchaktion beteiligten sich auch zahlreiche Fischer und Einwohner der Insel.
An einem Strand auf Lesbos sah ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP zuvor, wie Helfer versuchten, sechs Kinder zu reanimieren. Ein siebenjähriger Junge, der nach dem Untergang eines weiteren Flüchtlingsschiffs bewusstlos geborgen worden war, starb später in der Krankenstation von Mithymna auf Lesbos.
Am Mittwochabend wurden die Leichen von zwei Kindern und einer Frau vor der Insel Aghatonisi in der Südlichen Ägäis geborgen, wie die Behörden mitteilten. Weiter südlich vor der Insel Samos ertranken zwei Kinder und ein Mann, als ihr Boot am frühen Nachmittag sank. Ein Kind und zwei Männer wurden in der Region noch vermisst.
Damit stieg die Zahl der seit 1. Oktober bei der Flucht in griechischen Gewässern ums Leben gekommenen Menschen auf mindestens 39, wie eine AFP-Zählung ergab. Die Einsätze der griechischen Hafenpolizei würden leider immer mehr ein «beängstigendes Einsammeln von ertrunkenen Flüchtlingen», erklärte Marineminister Theodoros Dritsas.
Seit Jahresbeginn gelangten rund 560'000 Migranten und Flüchtlinge nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) über das Mittelmeer nach Griechenland. Insgesamt erreichten mehr als 700'000 Menschen auf diesem Weg Europa. Mehr als 3200 Menschen kamen demnach bei ihrer gefährlichen Reise ums Leben, die meisten von ihnen Kinder.
Der Zustrom von Flüchtlingen an der österreichisch-deutschen Grenze hat auch in der Nacht zu Donnerstag unvermindert angehalten. Alleine in Wegscheid und dem Grenzübergang Achleiten-Passau seien knapp 5000 Migranten angekommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Passau in der Nacht zu Donnerstag.
Vor allem in den frühen Abendstunden hatte die Zahl der Busse, die die Flüchtlinge aus Österreich an die Grenze transportierten, noch einmal zugenommen.
Stundenlang hatte der Grossteil der Flüchtlinge bei Dunkelheit, Feuchtigkeit und Kälte auf den Weitertransport nach Deutschland warten müssen. Das Hauptproblem ist mittlerweile die zu geringe Zahl von Bussen, die die Menschen von der Grenze in die Notquartiere nach Deutschland bringen.