Flüchtlinge
Mindestens 13 Flüchtlinge sterben bei Überfahrt nach Griechenland

Athen – Bei der Überfahrt nach Griechenland sind am frühen Mittwochmorgen vor der kleinen Insel Farmakonisi mindestens 13 Flüchtlinge ertrunken. Darunter waren sieben Kinder, teilte die Küstenwache mit. 15 Menschen konnten aus dem Meer gerettet werden.
Publiziert: 23.12.2015 um 12:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:13 Uhr

«Ein Flüchtling wird noch vermisst», sagte ein Offizier der Küstenwache gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Fischer mit ihren Booten und die Küstenwache setzten am Mittwochmorgen die Suchaktion fort.

Zwei gerettete Flüchtlinge schweben wegen Unterkühlung in Lebensgefahr und seien ins Spital der nahe gelegenen Insel Kos gebracht werden, berichtete das staatliche Radio.

Das kleine Polyesterboot mit 29 Insassen kenterte, als es von der Türkei nach Griechenland unterwegs war. Es habe «kein besonders schlechtes Wetter» geherrscht, sagte ein Vertreter der Polizei. Das Boot sei jedoch «wie so häufig überfüllt» gewesen. Es sei gekentert und die Insassen ins Wasser gefallen.

Nach Angaben der Vereinten Nationen gelangten in diesem Jahr bereits mehr als 800'000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa, bis zu 700'000 davon trafen in Griechenland ein.

Viele der Flüchtlinge setzen zunächst von der Türkei auf nahegelegene griechische Inseln über und machen sich danach auf den Weg aufs griechische Festland. Gut 2700 Flüchtlinge und Migranten kamen denn auch am Mittwoch an Bord von zwei Fähren im Hafen von Piräus nahe bei Athen an, wie die Küstenwache mitteilte. Fast alle wollen nach eigenen Angaben nach Westeuropa weiterreisen.

Nicht alle aber schaffen das: Allein auf dem Weg zwischen der Türkei und Griechenland ertranken nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration seit Januar mehr als 500 Menschen.

Eines der Opfer war in diesem Jahr der dreijährige syrische Flüchtlingsjunge Ailan, dessen Foto im September um die Welt ging. In einer Videobotschaft, die der britische Sender Channel 4 am ersten Weihnachtstag senden will, appellierte Ailans Vater Abdullah Kurdi nun an das Mitgefühl der Weltgemeinschaft.

«Ich wünsche mir, dass die ganze Welt ihre Türen für Syrer öffnet», sagte der aus dem nordsyrischen Kobane stammende Mann.

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