Es handle sich bei ihnen um «Bangladescher». Damit bezeichnen die Behörden in Myanmar sowohl Flüchtlinge aus Bangladesch als auch die Minderheit der grösstenteils muslimischen Rohingya, die sie als illegale Einwanderer aus dem Nachbarland betrachten.
Die Marine hatte das Fischerboot, das mit 727 Flüchtlingen in Richtung Malaysia unterwegs war, am Freitag aufgegriffen und zunächst zur myanmarischen Insel Haigyi gebracht. Myanmar scheint entschlossen zu sein, diese und mehrere hundert andere Flüchtlinge ins Nachbarland Bangladesch abzuschieben.
Die etwa 1,3 Millionen in Myanmar ansässigen Rohingya gelten dort als staatenlos, leben in Armut und sind systematischer Diskriminierung ausgesetzt. Aus Verzweiflung über ihre Lage waren in den vergangenen Wochen Tausende Rohingya über das Meer nach Malaysia, Thailand und Indonesien geflohen.
In Thailand und Malaysia wurden im Mai von Menschenschmugglern eingerichtete Flüchtlingslager sowie zahlreiche Gräber mit Leichen mutmasslicher Flüchtlinge entdeckt.