Flüchtlinge am Eurotunnel
Frankreich sauer auf zurückhaltende Briten

Ärger zwischen Frankreich und Grossbritannien. Innenminister Bernard Cazeneuve ist der Meinung, dass sich London nicht ausreichend um das Flüchtlingsdrama am Eurotunnel kümmert.
Publiziert: 04.08.2015 um 00:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:12 Uhr
«Viel auf den Schultern Frankreichs abgeladen»: Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve.
Foto: KEYSTONE/EPA/ETIENNE LAURENT

Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsdramas am Eurotunnel hat Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve «zusätzliche Anstrengungen» von der Regierung Grossbritanniens gefordert. London habe bereits einiges unternommen, um den Zustrom der Migranten zu regeln.

Aber «ich glaube, es muss noch darüber hinausgehen», sagte Cazeneuve in einem Interview mit der Zeitung «La Croix», das am Dienstag erscheinen sollte. Die Kontakte zwischen London und Paris zur Regelung des Problems, das «sie genauso betrifft wie uns», hätten sich in den vergangenen Monaten vervielfacht, sagte Cazeneuve.

Er verwies darauf, dass 15 Millionen Euro in die Sicherung des Hafens von Calais und zehn Millionen weitere in die Sicherung des Tunnels geflossen seien. Der Minister stellte erneut die Verträge von Touquet infrage, die 2003 die Zuständigkeiten für die Grenzsicherung am Eurotunnel festgelegt hatten. Die Abkommen hätten «viel auf den Schultern Frankreichs und sehr wenig auf denen der Briten» abgeladen.

Am Eurotunnel versuchen derzeit täglich hunderte von Flüchtlingen, über die Grenze nach Grossbritannien zu gelangen. Allein in der Nacht auf Montag zählte die Polizei rund 1700 Versuche von Flüchtlingen, bei Calais auf das riesige Gelände um den Eurotunnel-Eingang zu gelangen. (SDA)

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