Die Flammen umwirbeln Baum für Baum, jeden Ast, preschen in die Höhe, fressen sich durch das Holz. Der Wind trägt das Feuer weiter. Es breitet sich in alle Richtungen aus, blitzschnell, verschlingt Häuser, Autos, Leben.
Rund 100 Buschbrände lodern aktuell entlang der australischen Ostküste. Mindestens drei Menschen verloren bisher in den Flammen ihr Leben. Sieben werden noch vermisst. 30 sind verletzt.
Premier: «Ich befürchte weitere Tote»
Eines der Opfer fanden Rettungskräfte in seinem verkohlten Auto, ein anderes in einem niedergebrannten Haus. Etwa 150 Wohnhäuser und mehrere Schulen wurden zerstört. In einigen Gebieten ist Feuerwehr völlig machtlos. Zu schnell breiten sich die Flammen aus. Zu gross sind die Flächen.
Betroffen sind die beiden östlichen Bundesstaaten New South Wales und Queensland. Der australische Premierminister Scott Morrison nannte die hohe Zahl der Buschfeuer «unglaublich beunruhigend.» Er sagte: «Ich befürchte, dass es weitere Tote geben wird.»
Notunterkünfte und Seniorenheime mussten evakuiert werden. In einigen Gebieten waren die Bewohner von Fluchtrouten abgeschnitten. Sie wurden daher aufgerufen, vor Ort irgendwo Schutz zu suchen.
«Wir konnten nicht zu jedem vordringen»
Die Feuerwehr von New South Wales erklärte: «Leider haben viele Menschen um Hilfe gerufen, aber wegen der Grösse und Schnelligkeit der Feuer konnten wir nicht zu jedem vordringen, nicht einmal auf Strassen oder im Hubschrauber.»
Allein in Queensland, wo der Notstand ausgerufen wurde, waren am Sonntag mehr als 1200 Feuerwehrleute gegen 50 Brände im Einsatz. Die Region habe in der Regel «keine derartige Feuersaison, wie wir sie dieses und letztes Jahr erlebt haben», sagte die Regierungschefin des Bundesstaates, Annastacia Palaszczuk.
Den Buschfeuern gingen eine ungewöhnlich lange Dürre, starker Wind, geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen voraus. Für den anstehenden Sommer in Australien werden Rekordtemperaturen erwartet. Eine Enspannung der Situation ist daher aktuell nicht in Sicht. (SDA/hah)