Fläche des Kantons St. Gallen
Brasilianischer Park steht in Flammen

In Brasilien sind fast 30 Prozent des Naturschutzparks Chapada dos Veadeiros durch Brände zerstört worden. Die Savannenlandschaft war 2001 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Brandstiftung.
Publiziert: 28.10.2017 um 01:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:19 Uhr
Der Park Chapada dos Veadeiros unweit der brasilianischen Hauptstadt umfasst etwa die Fläche des Kantons St. Gallen.
Foto: NASA

In Brasilien sind mehr als 65'000 Hektar oder fast 30 Prozent des Naturschutzparks Chapada dos Veadeiros durch Brände zerstört worden. Die Savannenlandschaft war 2001 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Brandstiftung.

Der Direktor des Parks im Bundesstaat Goiás, 200 Kilometer nördlich von Brasília, äusserte den Verdacht, die Brände seien von Landgutbesitzern als Protest gegen die Erweiterung des Schutzgebiets gelegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Agência Brasil am Freitag. Zeugen sagten aus, sie hätten in der Brandregion Motorradfahrer mit Benzinkanistern gesehen.

Feuer seit rund zwei Wochen

Die Feuer im Park brennen bereits seit dem 10. Oktober. Mehr als 400 Feuerwehrleute waren an den Löscharbeiten beteiligt.

Der Naturpark war im Juni vom Präsidenten Michel Temer von 65'000 auf 240'000 Hektar ausgedehnt worden. Dies entspricht etwa der Grösse des Kantons St. Gallen. Gegründet worden war der Park 1961 im Hinterland der damals ebenfalls neu eingeweihten Hauptstadt Brasília. Damals umfasste der Park eine Fläche von 625'000 Hektar. Das Gebiet wurde jedoch stark verkleinert, damit Flächen für die Landwirtschaft genutzt werden konnten.

Tiere stark bedroht

Stärker als die Pflanzenwelt seien die Tiere im Park durch das Feuer bedroht, sagte Paulo Carneiro vom Chico-Mendes-Institut zum Schutz der Artenvielfalt dem Nachrichtenportal G1. Die erwachsenen Tiere hätten zu einem Grossteil vor den Flammen fliehen können. Aber Jungtiere und Vögel, die noch nicht das Nest verlassen hätten, seien dem Feuer häufig zum Opfer gefallen. Das habe auch negative Auswirkungen auf die nächste Generation der Tiere im Park.

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