Fitness-Bloggerin (†33) stirbt nach Schlagrahm-Explosion
Wie gefährlich sind Rahmbläser?

Ein kaputter Rahmbläser tötete die Fitness-Bloggerin Rebecca Burger (†33). Konsumentenschützer warnen schon seit Jahren vor den Geräten. Doch wie sieht es in der Schweiz aus?
Publiziert: 26.06.2017 um 08:24 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:47 Uhr
1/8
Rebecca Burger war auf Instagram ein erfolgreiches Fitnessmodel.
Foto: Instagram

Rebecca Burgers Tod (†33) könnte nicht tragischer sein. Die junge Frau aus der Region Mülhausen (F) starb am 18. Juni, nachdem ihr Schlagrahmbehälter explodiert war: Der Kopf der Kartusche hatte sich explosionsartig gelöst und sie im Brustbereich getroffen. Sie erlitt einen Herzstillstand, Ärzte konnten nur noch ihren Tod feststellen (BLICK berichtete). 

Die «Todeswaffe»: Wegen dieses Rahmbläsers starb Rebecca Burger (†33).
Foto: Instagram

Es ist nicht der erste Unfall dieser Art: Bereits 2013 berichtete ein Opfer dem französischen Radiosender RTL, es habe sich wegen eines Rahmbläsers sechs Rippen und das Brustbein gebrochen. Und auch 2014 kam es in Frankreich zu zwei schweren Verletzungen laut dem Onlinemagazin «60 Millions Mag». 

Wegen der Häufigkeit der Vorfälle hatte das französische Verbraucherinstitut damals eine Warnung ausgesprochen. Ein Hersteller hatte daraufhin einen Rückruf gestartet.

Kisag hat eigenes System

Doch wie sieht es in der Schweiz aus? BLICK fragte bei der Firma Kisag nach. Die Firma aus Bellach SO stellt seit Jahrzehnten Rahmbläser her, in zahlreichen Schweizer Haushalten steht ein Gerät von ihnen.

Kisag-Geschäftsführer Urs Brüngger gibt jedoch Entwarnung: «Derartige Unfälle sind mit dem patentierten Kisag-Kapselsystem unmöglich – und auch noch nie vorgekommen.»

Urs Brüngger leitet die Firma Kisag AG in Bellach SO seit 1995. Unfälle wie in Frankreich gab es mit Kisag-Behältern noch nie.
Foto: Zvg

Die Firma liess das eigens entwickelte Kapselsystem 1958 patentieren. «Jede Kapsel verfügt über ein Sicherheitsventil, welches jegliche Art von Rückschlag verhindert – selbst bei Fehlmanipulation oder Materialbruch. Deshalb müssen Kisag-Kapseln auch nicht eingeschraubt werden, sondern können einfach und gefahrlos in das Einfüllventil des Bläsers gedrückt werden», so Brüngger.

Der Rahmbläser von Kisag hat ein sicheres Kapselsystem.
Foto: www.kisag.ch

Anders im Ausland: Dort würden die Gaskapseln – die unter sehr hohem Druck stehen – aufgestochen, indem sie mittels eines Kapselhalters in das Einfüllventil im Gerätekopf geschraubt werden. «Durch das Aufstechen entleert sich die mit Gas gefüllte Kapsel schlagartig und es entsteht ein grosser Rückschlagdruck», erklärt er.

Billigware aus Fernost

Im Falle von Fitness-Bloggerin Burger habe der Einschraub-Mechanismus anscheinend dem starken Rückschlag nicht standgehalten, dadurch ist die Kapsel mit grosser Wucht gegen ihren Körper geprallt. 

Doch die Sicherheit hat auch ihren Preis: In der Schweiz kosten Kisag-Rahmbläser um die 100 Franken. Im Ausland kann man Rahmbläser schon ab 30 Euro kaufen! «Es handelt sich bei Rahmenspendern im Ausland oft um Billigware aus Fernost», so Brüngger. (maz) 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?