Fischer Mathew Orlov (46) ist sich die Wildnis der australischen Meere gewohnt. Doch was er vergangene Woche auf einem Fischer-Trip vor der Südküste des Landes erlebte, stellt alles in den Schatten. Der Australier entband einen toten Siebenkiemerhai per Kaiserschnitt – und rettete so 98 Hai-Babys das Leben.
Offenbar war das Muttertier zuvor von einem anderen Hai attackiert worden. Orlov entdeckte Bissspuren am Bauch des 2,5-Meter-Hais, wie er der «Sun» erzählte. «Die Mutter war schon tot. Aber ich sah, wie sich ihre Bauchdecke bewegte. Da wurde mir klar, dass sie schwanger sein musste», sagt der Fischer.
Muttertier gabs zum Znacht
Er habe daraufhin nicht lange nachgedacht. Mit einem Messer schnitt der 46-Jährige die Bauchdecke des Muttertiers auf. «Es war überwältigend. Nach und nach hüpften immer mehr Babys aus dem Bauch», so Orlov. «Insgesamt haben wir 98 gezählt.»
Nach der spektakulären Geburt kochte Orlov das Muttertier bei sich zu Hause – zum Abendessen für die ganze Familie. Die Babys, sagt er, hätten trotz der Frühgeburt gute Chancen zu überleben. «Sie sahen sehr kräftig aus», erinnert sich der erfahrene Fischer, der nun zum Geburtshelfer wurde.
Im Normalfall ist ein Siebenkiemerhai etwa ein Jahr lang schwanger. Dann bringt er zwischen 70 und 90 Babys auf die Welt. Man findet ihn in fast allen tropischen und gemässigten Meeren – mit Ausnahme des Mittelmeers und des Nordatlantiks. Er gilt als gefährlich und hält sich häufig in Küstennähe auf.