Fingerhutweise DNS-Proben
London lanciert CSI Hundehaufen

Sieht Gary Downie Hundekot am Strassenrand, leuchten seine Augen. Der Chef des britischen Unternehmens Streetkleen wittert hinter den Häufchen das grosse Geld.
Publiziert: 30.04.2015 um 18:43 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:23 Uhr
Stadtbekannter Wild-Koter? Eine DNS-Datenbank soll in London darüber Auskunft geben.
Foto: RDB

Wenn Sie im Londoner Bezirk Barking & Dagenham unterwegs sind, treten Sie bloss nicht in einen Hundehaufen. Nicht, weil Sie damit Ihr Schuhwerk ruinieren könnten, sondern weil es sich um Beweismaterial handelt!

Schon bald werden Mitarbeiter der Stadt fingerhutweise Proben aus den Häufchen am Strassenrand nehmen und ins Labor bringen.

Und wenn in mehreren Monaten oder Jahren die DNS aller 18'000 Hunde im Bezirk erfasst ist, werden die fehlbaren Hundehalter zur Rechenschaft gezogen.

Barking & Dagenham ist der erste Bezirk in England, der seine Hundehalter über die DNS-Analyse erzieht. «Es gibt keinen besseren Ort für das Projekt», sagt Gary Downie, Chef der Firma Streetkleen, welche die Tests durchführt. Dabei bezieht er sich nicht auf die Hundedichte sondern auf den Ortsnamen, der übersetzt Gebell bedeutet.

«Hundekot ist kein sexy Thema», sagt Downie. «Aber in den letzten Tagen nimmt das Interesse daran zu.» So erhielt Downie Anfragen aus ganz England. Er zählt auf: «Dover, Leicestershire, Warrington, Birmingham City und viele mehr.»

In England leben rund neun Millionen Hunde. Übers Jahr machen die ziemlich viel Dreck und der muss weg von den Strassen.

Ganz günstig ist die Aufräumaktion nicht. Jeder DNS-Test kostet 30 Pfund. Und für jeden Treffer verlangt Streetkleen 70 Pfund extra.

Dem Unternehmen ist damit gelungen, Scheisse zu Geld zu machen. (mad)

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