In der ARD-Sendung «Die Story im Ersten» nahm Varoufakis kein Blatt vor den Mund. Griechenland werde «niemals seine Schulden zurückzahlen» sagte Griechenlands Finanzminister in einem Interview, dass bereits im letzten Sommer geführt und gestern Abend veröffentlicht wurde. Sein eigenes Land sei der «insolventeste aller Staaten», zitiert Bild.de Varoufakis.
Varoufakis sagte auch, was er von den EU-Politikern denkt, die die Hilfsprogramme für Griechenland beschlossen. «Die klugen Leute in Brüssel, in Frankfurt und auch in Berlin wussten schon im Mai 2010, dass Griechenland niemals seine Schulden zurückzahlen wird.» Aber sie hätten so getan, als sei Griechenland nicht bankrott, sondern habe nur gerade nicht genug flüssige Mittel. «In dieser Lage dem insolventesten aller Staaten den grössten Kredit der Geschichte zu geben, wie drittklassige korrupte Banker, das war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit», sagte Varoufakis.
Die Hilfskredite hätten Griechenland in eine «Dauerverschuldung ohne Ende» gezwungen. Das Geld habe zudem eine stolze Nation gegen eine andere aufgebracht, sagt der griechische Finanzminister mit Bezug auf Deutschland. Der deutsche Arbeiter plage sich acht bis zehn Stunden am Tag ab und lebe trotzdem mehr oder weniger an der Armutsgrenze. Seine Regierung erzähle ihm, die Spitäler müssten sparen, aber die Griechen erhielten 110 bis 130 Milliarden Euro. «Dabei ging das Geld gar nicht an die Griechen», so Varoufakis. «Dieses Geld hat nie ein Grieche gesehen. Es ging an französische und deutsche Banken.» (btg)