Feuerwehrmann schreibt bewegenden Brief an Erdbeben-Opfer Giulia (†9)
«Es tut mir leid, dass wir zu spät gekommen sind»

An einer Trauerfeier nahmen Angehörige, Einsatzkräfte und viele weitere Menschen heute Abschied von den Opfern des verheerenden Erdbebens in Italien. Ein Feuerwehrmann entschuldigte sich dabei in einem rührenden Brief bei einem getöteten Mädchen für die Rettung, die zu spät kam.
Publiziert: 27.08.2016 um 20:49 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:25 Uhr
Bischof Giovanni D'Ercole führte durch die Trauerfeier. Das jüngste Opfer des Erdbebens war wenige Monate alt, das älteste 93 Jahre.
Foto: imago

In Italien wurde heute der Opfer der Erdbeben-Katastrophe von vergangenem Mittwoch gedacht. In einer Turnhalle in der Stadt Ascoli Piceno in der Region Marken fand eine grosse Trauerfeier statt, an der nebst der Angehörigen der Opfer auch Staatspräsident Sergio Mattarella und Premier Matteo Renzi teilnahmen. 

Der Sarg der kleinen Giulia wird in die Turnhalle getragen. Dahinter geht ihr Vater.
Foto: Imago

35 mit Blumen geschmückte Särge waren in der Halle aufgereiht – unter ihnen auch der weisse Sarg der kleinen Giulia. Die Neunjährige aus Pescara del Tronto hatte Schwester Giorgia (5) vor dem Tod gerettet, indem sie sie mit ihrem Körper vor Trümmern schützte – und bezahlte die Rettungsaktion mit ihrem eigenen Leben. Eng umschlungen wurden die beiden Mädchen 16 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben von den Einsatzkräften gefunden.

«Leben und Tod lagen hier von Angesicht zu Angesicht beieinander», sagte Bischof Giovanni D'Ercole an der Trauerfeier, «und für Giorgia hat das Leben gewonnen».

«Ich möchte, dass du weisst, dass wir unser Möglichstes getan haben»

Bewegend auch die Botschaft, die ein Feuerwehrmann auf dem Sarg Giulias hinterliess. In einem kurzen Brief, den italienische Medien veröffentlichten, wendet sich der Mann namens Andrea an das tote Mädchen, das er und seine Kollegen nur noch tot aus den Trümmern hatten bergen können.

«Ciao Kleine» – Mit diesen Worten beginnt der Brief des Feuerwehrmanns.
Foto: Twitter

«Es tut mir leid, dass wir zu spät gekommen sind», so die Worte des Retters. «Aber ich möchte, dass du von dort oben weisst, dass wir unser Möglichstes getan haben, um dich dort rauszuholen. Wenn ich später nach Hause nach L'Aquila zurückkehre, weiss ich, dass ein Engel aus dem Himmel auf mich schaut.» Und auch wenn sie sich nicht mehr hätten kennenlernen dürfen: «Ich liebe dich.» (lha/SDA)

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