Festnahmen wegen «Terrorpropaganda»
Steht «Held» auf dem T-Shirt, sieht Erdogan rot!

In der Türkei sind innert einer Woche über ein dutzend Menschen festgenommen worden, weil sie ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Held» getragen haben.
Publiziert: 22.07.2017 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 07:25 Uhr
T-Shirts mit dem Aufdruck «Held» sind in der Türkei faktisch verboten.
Foto: Screenshot

Zuletzt wurden ein Paar am Samstag in Antalya sowie ein Jugendlicher in Canakkale im Südwesten des Landes aus diesem Grund festgenommen, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete.

Die türkischen Behörden sehen in dem Aufdruck eine Unterstützerbotschaft für die Putschisten, die vor einem Jahr versucht hatten, Präsident Recep Tayyip Erdogan zu stürzen.

Die Festnahmewelle hatte nach dem Auftritt eines Angeklagten in einem Prozess gegen mutmassliche Putschisten begonnen, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck «Held» getragen hatte.

Geht rabiat gegen Träger falscher T-Shirts vor: Recep Tayyip Erdogan.
Foto: UMIT BEKTAS

15 Festnahmen innert einer Woche

Erdogan hatte sich danach dafür ausgesprochen, dass die Angeklagten künftig bei Prozessen in einheitlicher orangefarbener Bekleidung ähnlich der Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo in den Gerichtssaal geführt werden sollten.

Innert einer Woche wurden nach Angaben der Nachrichtenagenturen Dogan und Anadolu mindestens 15 Menschen festgenommen, weil sie T-Shirts mit dem Aufdruck «Held» in Grossbuchstaben und dem Slogan «Helden sind unsterblich» trugen. Die meisten waren Studenten oder Arbeiter.

Vorwurf: Terrorpropaganda

Mindestens zwei Festgenommen wird nun «Terrorpropaganda» zur Last gelegt. Der am Samstag festgenommene Jugendliche wurde laut Dogan von Passanten angezeigt. Er sei von Polizisten gezwungen worden, ein rotes T-Shirt anzuziehen, bevor er zum Polizeikommissariat abgeführt wurde. (SDA)

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