Der Fall Peggy Knobloch gilt als einer der rätselhaftesten Kriminalfälle der vergangenen zwei Jahrzehnte. Peggy (†9) verschwand im Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule in ihrer oberfränkischen Heimat Lichtenberg (D) spurlos. Die Behörden tappten im Dunkeln. Erst 15 Jahre später – im Sommer 2016 – wurde ihre skelettierte Leiche von einem Pilzsammler in einem nur 15 Kilometer entfernten Waldstück gefunden.
Der Mörder von Peggy aber blieb unauffindbar. Jetzt wurde der Hauptverdächtige, der Bestatter Manuel S. (41), festgenommen. «Es ist eine Verhaftung erfolgt», sagt Herbert Potzel, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Bayreuth, auf Anfrage von BLICK. Potzel bestätigt somit eine entsprechende Meldung der Bild-Zeitung.
Polizei-Razzia auf Grundstück des Familienvaters Manuel S.
Gegen den zweifache Familienvater Manuel S. (41) erging Haftbefehl wegen Mordes, wie das Polizeipräsidiums Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Dienstagnachmittag mitteilten. Gleichentags wurde er dem Haftrichter vorgeführt. Die Verhaftung durch Kriminalbeamte erfolgte bereits am Montag. Manuel S. befindet sich indes in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft. «Der Tatverdächtige hat keine Angaben gemacht, den Tatvorwurf aber durch seinen Verteidiger bestreiten lassen», heisst es weiter.
Der Mann ist im Rätsel-Mordfall Peggy kein Unbekannter. Bei ihm wurde im Zuge der Ermittlungen auf dessen Grundstück im September eine Polizei-Razzia durchgeführt. Ein Sondereinsatz rückte damals zum Bauernhaus von Manuel S. in Marktleuthen (D) aus. Insgesamt 17 Einsatzwagen umstellten das Gehöft des Verdächtigen.
Bestatter (41) gesteht Peggy Leiche verscharrt zu haben
Bereits 2001 – kurz nach dem Verschwinden des 9-jährigen Mädchens – geriet Manuel S. ins Visier der Ermittler. Schon damals wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Leichenverbringung eingeleitet. Manuel S. soll Peggys Leichnam transportiert haben, so damals die Annahme. Erst mit der Razzia im September konnte die Vermutung aber dann untermauert werden. Sie durchwühlten seinen Garten – mit Erfolg.
Die Ermittler stiessen auf belastendes Beweismaterial. Manuel S. legt ein Geständnis ab. Er gibt zu einst an der Beseitigung von Peggys Leichnam beteiligt gewesen zu sein. Den Mord an dem Mädchen bestritt er jedoch immer zu.