Festgenommene jedoch zunächst anderer Delikte beschuldigt
80 Verdächtige nach Gruppenvergewaltigung in Südafrika vor Gericht

Im südafrikanischen Krugersdorp kam es am Donnerstag zu einer Gruppenvergewaltigung von acht Frauen. Nun stehen 80 Verdächtige vor dem Gericht – doch erstmal nicht wegen der Vergewaltigung, sondern wegen anderen Delikten.
Publiziert: 02.08.2022 um 15:15 Uhr
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In Südafrika kam es am Donnerstag zu einer Gruppenvergewaltigung, bei der acht Frauen vergewaltigt wurden.
Foto: keystone-sda.ch

Mehr als 80 Verdächtige stehen in Südafrika im Zusammenhang mit einer Gruppenvergewaltigung von acht Frauen vor Gericht. Der nationale Polizeichef Fannie Masemola sagte am Montag, es werde noch untersucht, ob die Verdächtigen mit den Vergewaltigungen in Verbindung stünden.

Zunächst wurde noch niemand offiziell wegen der Gruppenvergewaltigung beschuldigt. Vor Gericht gebracht wurden die Verdächtigen wegen illegaler Einreise und Besitzes gestohlener Waren.

Bewaffnete Männer haben Dreharbeiten gestört

Eine Gruppe bewaffneter Männer hatte am Donnerstag während der Dreharbeiten zu einem Musikvideo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überfallen und acht junge Frauen vergewaltigt. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Überfall in der Nähe der Kleinstadt Krugersdorp westlich von Johannesburg.

Die Männer griffen demnach die Crew an, als diese gerade ihre Ausrüstung aufbaute, wie Polizeiminister Bheki Cele sagte. Die Opfer der Vergewaltigung sind nach seinen Angaben zwischen 18 und 35 Jahre alt. Eine Frau sei von zehn Männern vergewaltigt worden, eine andere von acht.

Alle zwölf Minuten wird eine Vergewaltigung angezeigt

Die Tatverdächtigen sind nach Angaben der Polizei ausländische Arbeiter, die illegal in südafrikanischen Minen schürfen. 84 Verdächtige seien bei einer Razzia festgenommen worden. Zwei weitere Verdächtige wurden demnach bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Ein dritter wurde verletzt und ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei mit.

Cele bezeichnete die Gruppenvergewaltigung als «eine Schande für die Nation». Präsident Cyril Ramaphosa verurteilte in einem Rundschreiben die «schrecklichen Akte der Brutalität». Er nannte die Gruppenvergewaltigung einen «Affront gegen das Recht von Frauen und Mädchen, in Freiheit und Sicherheit zu leben und zu arbeiten».

Im Durchschnitt wird in Südafrika alle zwölf Minuten eine Vergewaltigung bei der Polizei angezeigt. Dabei ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. (AFP/chs)

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